Liebesbetrüger wollen „Zollgebühr“ ergaunern

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Symbolfoto: Hendrik Klein

(ots). Beim Thema Goldbarren aus der Türkei hörte das Vertrauen auf: Eine Kiersperin hat Anzeige wegen Betrugs gegen Unbekannt erstattet. Sie hatte vor drei Wochen im sozialen Netzwerk einen angeblichen US-Soldaten kennengelernt. Er behauptete, in Syrien bei der Airforce zu dienen. Vor ein paar Tagen schrieb er der Kiersperin, dass er 59 Kilo Gold aus dem Kriegsgebiet verschicken wolle und bat die Frau, das Gold für ihn aufzubewahren. „Natürlich“ willigte die Frau ein.

Paket angeblich beim türkischen Zoll

Doch kurz darauf schickte er ihr ein Foto des Pakets und erklärte, dass es beim Zoll in der Türkei liege. Er bat sie, mehrere Tausend Euro Zollgebühr in die Türkei zu überweisen, damit das Paket freigegeben würde. Doch so viel Geld hatte die Kiersperin nicht und außerdem kam ihr nun alles doch etwas merkwürdig vor. Deshalb fragte sie die Polizei. Die klärte sie über die als „Lovescam“ oder „Romancescam“ bekannte Betrugsmasche auf. Der US-Marine im Auslandseinsatz ist eine der klassischen Lügengeschichten.

Es kann finanzieller Ruin drohen

Aber es gibt auch Entwicklungshelferinnen, Ärzte oder Geschäftsleute. Angeblich sind sie beruflich im Ausland unterwegs. Die Täter agieren wohl meist tatsächlich aus dem Ausland und sprechen ahnungslose Nutzer sozialer Netzwerke an. Sehr schnell ist von Liebe und Heiraten die Rede. Am Ende läuft es immer darauf hinaus, dass die angeblichen Marines, Ärzte oder Handelsreisenden wegen einer Notlage um Geld bitten oder darum, ein Paket zu verwahren oder weiterzuschicken. Allerspätestens dann sollten Betroffene vorsichtig sein. Schon manches Opfer wurde, blind vor Liebe, in den finanziellen Ruin getrieben. Sie pumpten Verwandten und Bekannten an, machten Sachwerte zu Geld oder nahmen Kredite auf – bloß um dem Soldaten im Auslandseinsatz aus der Not zu helfen. Doch nicht allein der materielle Schaden ist erheblich. Wer Pakete aus dem Ausland „weiterleitet“, der könnte sich in kriminelle Machenschaften verwickeln und damit selbst in den Fokus der Polizei geraten.

wave.inc

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