Stefan-Haacke-Preises an Ulla Graumann verliehen

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Preisträgerin Ulla Graumann (l.) mit der Vorsitzenden des Beirates für Inklusion Mechthild Starke-Kersting und Iserlohns Bürgermeister Michael Joithe. Foto: Stadt Iserlohn

Neue Vorschläge für Ehrung bis 31. Oktober einreichen

(PSI). Die Vorsitzende des Iserlohner Beirates für Inklusion, Mechthild Starke-Kersting, überreichte jetzt den Stefan-Haacke-Preis des Beirates in feierlichem Rahmen und in Anwesenheit zahlreicher Gäste an Ulla Graumann. Die Laudatio hielt Bürgermeister Michael Joithe. Mit dem Stefan-Haacke-Preis werden alljährlich Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen oder auch Firmen geehrt, die sich ehrenamtlich oder über ihr berufliches Engagement hinaus mit außergewöhnlichem Einsatz für die Belange von Menschen mit Behinderung in Iserlohn einsetzen.

Preisträgerin als Expertin überregional bekannt

Die diesjährige Preisträgerin und Psychotherapeutin Ulla Graumann hat im Psychologischen Beratungszentrum Iserlohn (pbz) eine Ambulanz für die Diagnostik von autistischen Menschen eingerichtet. Neben ihrer normalen Praxistätigkeit kümmert sie sich besonders intensiv um die Patientengruppe mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Inzwischen ist sie als Expertin überregional bekannt und wird unter anderem auch von Fachkolleginnen und -kollegen um Rat gefragt und zu Vorträgen eingeladen. Dabei wirbt sie stets um Verständnis für ihre Patientinnen und Patienten, die sich durch ihre Wahrnehmung von anderen Menschen unterscheiden.

„Stille Stunde“ im Geschäft am Nußberg

In ihrer Dankesrede erklärte Ulla Graumann, dass die Sinne von Autisten alles gleichzeitig aufnehmen und Informationen durch Sehen, Hören, Fühlen und Riechen nicht filtern können. Unter anderem hat sie sich deshalb dafür eingesetzt, dass in einem Iserlohner Geschäft am Nußberg eine „stille Stunde“ eingeführt wurde, um die Reizüberflutung durch ständige Musik, klingelnde Kassen, helles Licht etc. zu mindern. Gleichzeitig wies Ulla Graumann aber auch darauf hin, dass bestimmte Aufgaben durch Autisten besonders gut erledigt werden können und ihre autistischen Merkmale sich als Vorteil erweisen können. So würde jede Form von Routinearbeit von ihnen gut, vollständig und korrekt gemacht, zum Beispiel im Bereich der IT, in Archiven und Laboren.

Preisgeld von 500 Euro

Mit der Auszeichnung verbunden ist ein Preisgeld von 500 Euro. Hierfür hat die Preisträgerin bereits eine gute Verwendung, die sie den Anwesenden vorstellte. Die Sonnenblume gilt weltweit als Zeichen von Menschen mit einer „versteckten“ Behinderung. Sichtbar getragen gibt sie die Möglichkeit, diskret das Unsichtbare sichtbar zu machen. Am Londoner Flughaben sei es zum Beispiel selbstverständlich, dass Mitarbeitende Hilfe anbieten, wenn der Autismus-Aufdruck erkennbar ist. Ulla Graumann hofft darauf, dass sich dies auch in Deutschland  verbreitet. Betroffenen, die zu ihr in die Diagnostik kommen, möchte sie daher Umhängebänder mit den „Hidden Disabilities Sunflowers“ schenken.

Vorschläge für Preisverleihung im kommenden Jahr bis 31. Oktober einreichen

Im nächsten Jahr wird der Preis des Beirates zum 15. Mal vergeben. Wer Personen, Gruppen oder Unternehmen kennt, die sich ebenfalls überdurchschnittlich für die Belange von Menschen mit Behinderung einsetzen, kann diese für den Preis vorschlagen.

Die Vorschläge müssen schriftlich bei der Geschäftsführerin des Beirates für Inklusion bei der Stadt Iserlohn Petra Grieger (Werner-Jacobi-Platz 12, 58636 Iserlohn, E-Mail: beirat-fuer-inklusion@iserlohn.de) eingereicht werden. Dabei sind neben den eigenen Kontaktdaten der Name und die Adresse der oder des Vorgeschlagenen anzugeben. Außerdem wird um eine Begründung gebeten, warum bzw. für welches besondere Engagement die Ehrung erfolgen sollte. Einsendeschluss ist der 31. Oktober.

wave.inc

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