Salamanderpest im Kreis Unna

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So sehen die Schilder aus, die in Holzwickede und Fröndenberg aufgehängt worden sind. Foto: Kreis Unna

Untere Naturschutzbehörde bittet Bevölkerung um Mithilfe

(PKU). In Fröndenberg und Holzwickede im Kreis Unna sind Fälle der Salamanderpest „Bsal“ aufgetreten. Die Untere Naturschutzbehörde bittet um Mithilfe, damit sich der für Menschen ungefährliche für Feuersalamander aber in der Regel tödliche Pilz nicht weiterverbreitet. „Die Salamanderpest heißt in der Fachsprache Batrachochytrium salamandrivorans, kurz ‚Bsal‘“, so Biologin Jenny Koch aus der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Unna. „Dabei handelt es sich um einen Pilz, der die Haut von Amphibien angreift und zum Tod führt. Vor allem bei Feuersalamandern führt der Pilz fast immer zum Tod. Gelingt es nicht, die Verbreitung einzudämmen, kann das zum Aussterben von Feuersalamandern im Kreis Unna und darüber hinaus führen.“

Herkunft und Verbreitung

Die Herkunft des Pilzes ist nicht gänzlich geklärt, vermutet wird, dass er durch Handel und Einfuhr infizierter Tiere aus ostasiatischen Ländern nach Europa gelangte. Zuletzt breitete er sich über die Niederlande, Belgien, die Nordeifel und das westliche Ruhrgebiet aus und hat jetzt den Kreis Unna mit Fröndenberg und Holzwickede erreicht. Damit der Pilz nicht weiter ostwärts wandert, hat die Untere Naturschutzbehörde Kreis Unna dort Hinweisschilder aufgestellt, wo die Pest bereits aufgetreten ist: In Holzwickede am Kellerkopfdenkmal und im Löhnbachtal in Fröndenberg in der Nähe des Freibades. Die Schilder sind an den Eingängen der Gebiete aufgestellt.

Hinweisschilder aufgestellt

„Die Hinweisschilder sollen helfen, da auch Waldspaziergänger bzw. Erholungssuchende unbewusst zur Verbreitung der Krankheit beitragen“, so Koch. „Als Pilz bildet der Erreger Sporen aus, welche im Wasser und im Boden von betroffenen Lebensräumen überdauern und über Anhaftungen an Kleidung, Fell, Fahrzeugen oder durch andere Tiere in noch nicht betroffene Gebiete verfrachtet werden.“

Bitte an Spaziergänger

Daher rät die Biologin zu umsichtigen Verhalten:

  1. Die Wege im Gelände, insbesondere in Naturschutzgebieten, nicht verlassen und Hunde anleinen.
  2. Schuhe, Hundepfoten oder Fahrradreifen nach dem Waldbesuch gründlich säubern, desinfizieren und gut trocknen lassen, bevor ein neues Gebiet betreten wird.
  3. Die Wasserlebensräume der Amphibien nicht betreten und die Tiere nicht anfassen.

Mögliches Vorkommen im Kreis Unna

Amphibien benötigen Wasser zur Ablage der Jungen. Sie verbringen den Winter in umliegenden Wäldern, Gärten und Steinhaufen und wandern zur Fortpflanzungszeit in die Gewässer. Wie weit verbreitet die Tiere im Kreisgebiet insgesamt sind, ist unbekannt. Allerdings sind alle Gebiete mit Wasserflächen und umliegende Gärten und Wäldern potentielle Lebensräume.

Wer ein totes Tier gefunden hat, kann sich an die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund per E-Mail unter Angabe des Fundortes wenden: info@bsundo.de.

Weitere Informationen etwa für Tierärzte und Forschende ist zu finden zu unter https://www.lanuv.nrw.de/natur/artenschutz/amphibienkrankheiten.

wave.inc

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