17.750 im November ohne Arbeit

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Sandra Pawlas, Chefin der Agentur für Arbeit, stellt die aktuellen Arbeitsmarktdaen vor. Archivfoto: Hendrik Klein

Kurzarbeit weiter auf hohem Niveau

(EB). Im Märkischen Kreis ist die Arbeitslosigkeit im November wieder gestiegen. Insgesamt waren 17.750 Menschen im Kreis arbeitslos gemeldet, 119 mehr als im Vormonat. Auch die Kurzarbeit ist weiterhin auf hohem Niveau. Die Lage am Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin angespannt. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 119 Personen gestiegen – das entspricht einem Anstieg von 0,7 Prozent. Damit bestätigt sich, was bereits in den letzten Monaten prognostiziert wurde: Eine Erholung am Arbeitsmarkt ist aktuell nicht in Sicht.

Auch die Kurzarbeit bleibt auf einem hohen Niveau. Im Oktober wurden im Kreis 47 neue Anzeigen auf Kurzarbeit gestellt, die über 1.700 potenziell betroffene Beschäftigte umfassen. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, denen sich die Unternehmen der Region weiterhin stellen müssen. „Kurzarbeit ist und bleibt ein wichtiges Instrument, um wirtschaftliche Engpässe zu überbrücken. Sie gibt den Betrieben die Möglichkeit, flexibel auf eine bessere wirtschaftliche Entwicklung zu reagieren und sofort mit eingespielten Teams durchzustarten, ohne neue Mitarbeiter suchen zu müssen“, erklärt Arbeitsagenturchefin Sandra Pawlas.

Etwas bessere Nachrichten von der Nachfrageseite: 620 versicherungspflichtige Stellen wurden im November gemeldet, rund 127 mehr als im Vormonat. Der Großteil der Stellen richtet sich dabei weiter an Fachkräfte. „Aktuell gehen wir nicht davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt in den kommenden Wochen spürbar erholen wird. Wie es nach den Wintermonaten weitergeht, ist aktuell noch völlig offen“, erklärt Sandra Pawlas.

Zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember ruft die Bundesagentur für Arbeit eine Aktionswoche „Für mehr Teilhabe am Arbeitsleben“ aus. Der Fachkräftemangel macht deutlich: Der Arbeitsmarkt braucht alle. Viele Menschen mit Behinderung oder Schwerbehinderung suchen eine Beschäftigung und bringen wertvolle Qualifikationen mit. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, die sowohl Arbeitgebende als auch Beschäftigte oder Arbeitssuchende nutzen können.

Inklusion eine große Chance

„Inklusion ist eine große Chance, die wir gemeinsam nutzen sollten. Häufig entsteht eine Schwerbehinderung erst im Laufe des Erwerbslebens und viele wissen nicht, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Unser spezialisiertes Team steht jederzeit beratend zur Seite“, betont Pawlas. Die Hilfsangebote sind vielfältig und reichen beispielsweise von orthopädischen Einlagen für Arbeitsschuhe über Beförderungskosten bis zum Umbau von leidensgerechten Arbeitsplätzen.

„Die Woche der Menschen mit Behinderung zeigt, wie viel möglich ist – und wie Inklusion nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern auch Unternehmen stärkt. Gemeinsam können wir Barrieren abbauen und Potenziale entfalten“, so Pawlas.

Die Aktionswoche bietet zahlreiche Veranstaltungen und Informationen:
  • Informationen zur Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, Erfahrungsberichte von Personalverantwortlichen und Unternehmen, Offene Diskussionsrunden für Arbeitgebende und Beschäftigte
  • Alle Informationen hier: https://www.arbeitsagentur.de/k/digitale-aktionswoche-teilhabe

Die Entwicklung im Märkischen Kreis im Einzelnen:

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im November 2024 gestiegen. Insgesamt waren 17.750 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 119 Personen oder 0,7 Prozent mehr. Im Vergleich zum November des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.820 Personen bzw. 11,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im November 7,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,1 Prozent (+0,8 Prozentpunkte).

Langzeitarbeitslosigkeit

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Berichtsmonat gestiegen.           7.488 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,7 Prozent (6.869 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 24 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 742 Personen.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren in diesem Monat 5.585 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat erhöht um 172 Personen bzw. 3,2 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 833 Personen oder 17,5 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

Aktuell betreut das Jobcenter Märkischer Kreis in 17.376 Bedarfsgemeinschaften 23.656 erwerbsfähige Personen, die Bürgergeld beziehen. Die darin enthaltene Zahl der Arbeitslosen verringerte sich im November um 53 auf 12.165 Personen (- 0,4 %) und fällt um 987 Personen bzw. 8,8 % höher aus als vor einem Jahr. „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist sowohl auf Beschäftigungsaufnahmen -insbesondere geflüchteter Menschen- als auch auf den Beginn neuer Qualifizierungen und Integrationskurse zurückzuführen.“, erläutert Anna Markmann, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis.

Stellenangebot

Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 620 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (+127 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.031 offene Stellen, 139 weniger mehr als im Vormonat und 760 weniger als im Vorjahresmonat.

wave.inc

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