Iserlohn Roosters – Grizzlys Wolfsburg 1:3 (1:0,0:3,0:0)
Von Hendrik Klein
Die Iserlohn Roosters haben ihr Heimspiel am „Blaulichttag“ gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 1:3 verloren. „Wir haben die Schnauze voll“ skandierten die restlos enttäuschten Fans nach der fünften Niederlage der Sauerländer in Folge. Vor der Balver-Zinn-Arena hatten Hilfsorganisationen Einsatzfahrzeuge aufgebaut. 500 Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr, Rettungsdiensten, Sicherheitskräften und Polizei waren zum Teil in Einsatzkleidung gekommen. Peter Korte von der Feuerwehr Iserlohn warf den Puck zum Eröffnungsbully aufs Eis. Die Ultras erinnerten mit einer die Halle füllenden Choreographie an das Gründungsjahr des Iserlohner EC 1994.
Balver-Zinn-Arena mit 4.967 Zuschauern ausverkauft
Die Roosters kamen vor mit 4.967 Zuschauern in der ausverkauften Balver-Zinn-Arena gut ins Spiel. Sie wollten offensichtlich Wiedergutmachung für die 1:6-Pleite in Düsseldorf. Die Gastgeber hatten sich offensichtlich einiges vorgenommen, intensivierten ihr Körperspiel. Das gefiel den Gästen gar nicht. Es kam zu mehreren Auseinandersetzungen. Marciej Rutkowski belohnte sein Team in der 5. Spielminute mit der 1:0-Führung. Timo Ruckdäschel ließ seinen Frust darüber freien Lauf, der Grizzly ließ sich in der 8. Spielminute zu einem bösen Check eines Iserlohners gegen die Bande hinreißen. Die Schiedsrichter schickten ihn vorzeitig unter die Dusche. Die folgende Überzahl konnten die Roosters allerdings nicht nutzen. Sie ließen erneut beste Torchancen ungenutzt.
Zwangspause wegen Scheibenbruchs
Für die unfreiwillige Unterbrechung in den ersten 20 Minuten sorgten dann die Eismeister. Sie mussten eine zu Bruch gegangene Scheibe austauschen. Danach kamen die Gäste besser aus der Zwangspause, hatten ihrerseits einige gute Torchancen, die Roosters-Keeper Andreas Jenike ebenso wie sein Gegenüber Hannibal Weitzmann, sein ehemaliger Mannschaftskamerad, die Roosters-Chancen zunichtemachten. Bis zum ersten Pausentee blieb es bei der knappen Führung der Sauerländer.
Wolfsburg dreht das Spiel
24. Spielminute: Die Grizzlys nutzen gleich ihre erste Überzahl zum Ausgleich. Brandon Gormley saß in der Kühlbox, Andy Miele traf für die Gäste zum 1:1. Der Puck prallte vom Pfosten direkt auf seinen Schläger. Die Roosters waren danach kurz unkonzentriert, und auch das nutzte Wolfsburg eiskalt aus. Justin Feser schloss einen gekonnten Angriff in der 25. Spielminute zur ersten Führung der Wolfsburger ab. Die Begegnung war gedreht. Damit nicht genug. Wolfsburgs Verteidiger Fabio Pohl erhöhte in der 38. Minute mit einem Weitschuss zum 3:1 für die Gäste. Mit der verdienten Grizzlys-Führung ging es zum zweiten Mal in die Kabinen.
Eklatante Abschlussschwäche
In den letzten 20 Minuten waren die Gastgeber auf Wiedergutmachung aus, setzten die Grizzys zeitweise in deren Verteidigungsdrittel fest. Aber was die Roosters auch versuchten, ein Tor wollte nicht fallen – auch nicht in Überzahl, weil Hannibal Weitzmann im Grizzlys-Gehäuse mehrfach glänzend reagierte. Wie schon in vielen Spielen zuvor offenbarte sich erneut eine eklatante Abschlussschwäche der Sauerländer. Wolfsburg beschränkte sich auf Ergebnis-Sicherung. Die Fünfte Niederlage der Roosters in Folge war perfekt. „Wir haben die Schnauze voll“, tönte es von den vollbesetzten Rängen.
Einziger Lichtblick für die Roosters an diesem Abend: Düsseldorf verlor deutlich mit 1:7 in Ingolstadt und übernahm damit wieder die Rote Laterne des Tabellenletzten. Die kommenden Aufgaben für die Roosters haben es in sich: Freitag zuhause gegen die Fischtown Pinguins Bemerhaven, Sonntag in Nürnberg.