
Von Hendrik Klein
Die Laune war ebenso gut wie die Entschlossenheit groß war. Weit über 100 Metaller machten sich am Samstagmorgen vom Hemberg-Parkplatz in Iserlohn sowie vom Firmenparkplatz der Firma Grohe in Hemer mit drei Reisebussen auf den Weg nach Köln. Sie beteiligten sich am bundesweiten Aktionstag der Gewerkschaft. An den beiden Einstiegspunkten im nördlichen Märkischen Kreis versammelten sich Rentnerinnen und Rentner sowie Beschäftigte der Firmen Grohe in Hemer, HME Menden, der Sundwiger Messingwerke in Hemer, DURAEL Hunke & Jochheim GmbH & Co. KG (Unternehmen des Vorsitzenden des Märkischen Arbeitgeberverbandes Horst-Werner Maier-Hunke), Risse & Wilke Iserlohn-Letmathe, Thiele aus Iserlohn sowie Kirchhoff aus Iserlohn.
Motto „Weil das Jetzt zählt“
Insgesamt machten sich aus dem Märkischen Kreis rund 500 Teilnehmende auf den Weg zum Demonstrationsort Deutzer Werft nach Köln. Der bundesweite Aktionstag stand unter dem Motto „Weil das Jetzt zählt“. Außer in Iserlohn und Hemer hatte die IG Metall den Protestlern Zusteigemöglichkeiten in Lüdenscheid, Plettenberg und Meinerzhagen angeboten.
Zum Aktionstag nimmt Fabian Ferber, Erster Bevollmächtigter der IG Metall im Märkischen Kreis, wie folgt Stellung:
„Die IG Metall begrüßt die Bemühungen einer möglichen neuen Bundesregierung, endlich eine Finanzierung für notwendige Investitionen zu organisieren und auch die Energiepreise zu senken. Die Investitionen in die Infrastruktur und in Zukunftstechnologien sind notwendig, um den Industriestandort zu sichern. Die sogenannten Wirtschaftsexperten aus dem Arbeitgeberlager, die das neue Sondervermögen für die Infrastruktur empfehlen, fordern aber gleichzeitig öffentlich zum Beispiel die Abschaffung des Elterngelds, die Senkung des Rentenniveaus oder auch den Rückzug bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Es zeigt sich zudem in dieser Woche, dass die Investitionsoffensive durch zurückhaltende Signale der Grünen gefährdet sein könnte. Wir rufen alle Beteiligten auf, das Notwendige zu tun. Jede kaputte Decke in einer Schule, jedes Schlagloch oder jede gesperrte Brücke ist Zeugnis dafür, dass wir Investitionen in unsere Infrastruktur dringend benötigen. Auch um den Industriestandort zu stärken. Vor dem Hintergrund können wir die Ränkespiele und Diplomatie per Anrufbeantworter, die offensichtlich in Berlin herrscht, nicht nachvollziehen.
Wir wollen nicht nur Investitionen in unsere Brücken, Straßen, Schienen, Schulen und Technologien. Wir wollen auch, dass die Investitionen hierfür solidarisch finanziert werden, am besten durch daraus resultierendes Wirtschaftswachstum. In keinem Fall werden wir hinnehmen, dass die Zeche von Beschäftigten, Rentnerinnen und Rentnern sowie jungen Familien gezahlt wird. Auch dafür gehen wir auf die Straße.“