IG Metall kritisiert KICO-Schließung

0
287

Mutares-Gruppe ohne Interesse an Gesprächen über Standortsicherung

(EB). Auf die Ankündigung der Mutares-Gruppe, den Traditionsbetrieb KICO in Halver mit über 150 Beschäftigten zum November schließen zu wollen, formuliert die IG Metall Märkischer Kreis folgende Haltung:

„Wir haben vor gut einem Monat an einer gemeinsamen Videokonferenz teilgenommen. Kein Wort ist dort von den Verantwortlichen zu möglichen Schließungsplänen verloren worden. Wir haben auch dort noch einmal die Bereitschaft signalisiert, über mögliche Zugeständnisse zur Rettung von Beschäftigung und Standort zu verhandeln. Hierauf gab es keine Antwort. Dafür folgte nun die offenbar von langer Hand geplante Werksschließung. Wir werden die Pläne der Mutares-Gruppe, die einmal mehr wie eine klassische Finanz-Heuschrecke handelt, nicht hinnehmen können. Hier werden Fakten geschaffen, ohne dass die umfangreichen Rechte des Betriebsrats geachtet werden. Wenn der Mutares-Konzern meint, mit der Versendung von Dateien per E-Mail an den Betriebsrat die Informationsrechte des Betriebsrats zu wahren, können wir das nur in aller Schärfe zurückweisen“, bekräftigt Andreas Schwarz, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall für KICO in Halver.

Ferber: „Wir sprechen deutliche Warnung aus“

Fabian Ferber, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis, ergänzt: „Das Vorhaben des Arbeitgebers, bereits zum 30. November den Betrieb zu schließen und Kündigungen ausgesprochen zu haben, kann angesichts von geltenden Kündigungsfristen von langjährigen Beschäftigten gar nicht gewahrt werden. Wir sprechen eine deutliche Warnung aus: Wenn Mutares meint, vorbei an allen Regeln des Betriebsverfassungsgesetzes hier mit harter Hand Fakten schaffen zu wollen, wird die IG Metall reagieren. Da die Finanzgruppe schon jetzt zeigt, dass sie die Rechte von Betriebsrat und Belegschaft nicht angemessen achtet, müssen wir uns in dieser Klarheit äußern. Für uns ist klar: Wenn der Arbeitgeber an der Standortschließung festhält, ohne dem Betriebsrat die Gelegenheit zur Diskussion über Alternativen zu geben, werden wir mit unseren Mitgliedern über harte Gegenmaßnahmen sprechen müssen. Sollte der Arbeitgeber seine Pläne einer schnellen Werksschließung kompromisslos durchsetzen wollen, werden wir mit den Mitgliedern über einen erstreikbaren Sozialtarifvertrag beraten.

Landesbürgschaft für Investitionen

Insgesamt zeigt sich: Die Mutares-Gruppe handelt, wie es von einer klassischen Finanz-Heuschrecke zu erwarten ist. Der Konzern ist schon lange auf Einkaufstour und hat im Sauerland bereits weitere ehemalige Familienunternehmen erworben. Was wir dort zu erwarten haben, zeigt der Fall KICO: Der Konzern filetiert die Bereiche, die er für besonders profitabel hält und andere Bereiche werden stillgelegt. So geht das nicht. Die Politik hat mit einer Landesbürgschaft die Voraussetzungen für Investitionen in den Standort geschaffen. Die IG Metall hat mehrmals betriebliche Tarifverträge abgeschlossen, um Standort und Arbeitsplätze zu sichern. Ist das alles nichts mehr wert? Jedenfalls ist auf unser Angebot, über Möglichkeiten einer Standortsicherung zu reden, nicht reagiert worden. Wir werden nun in aller Gründlichkeit Zahlen und Fakten sichern. Die Beschäftigten können sich sicher sein, dass wir Verlagerungs- und Schließungspläne genau unter die Lupe nehmen. Ganz losgelöst davon, welchen Zeitplan der Konzern hier verfolgt.“

wave.inc

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein