Kritik an Verwaltung und massive Kostensteigerung beim Lüdenscheider Kulturhaus

Von Hendrik Klein

Die Magicon, das internationales Treffen von Zauberern, Illusionisten mit Seminaren, Workshops, Händlermesse, Kindergala und Galaabend für die Öffentlichkeit, zieht von Lüdenscheid nach Meinerzhagen um. Am 24. und 25. Mai nächsten Jahres weht der Hauch von Harry Potter durch die Volmestadt. Die beiden Vorgänger-Veranstaltungen fanden jeweils im Lüdenscheider Kulturhaus statt. Als Grund für den Umzug in die Stadthalle Meinerzhagen geben die Veranstalter Nino Arra aus Neuenrade und Hans Liszon aus Lüdenscheid „Unstimmigkeiten und Kommunikationsprobleme“ mit den Verantwortlichen des Kulturhauses an. Zudem habe sich der Mietpreis für das Kulturhaus von der Premieren-Magicon 2023 zur Neuauflage 2024 nahezu verdoppelt.

Mängelliste an Bürgermeister geschickt

„Wir haben wochenlang versucht, Gespräche zu führen – vergeblich“, kritisiert Hans Liszon. Der Lüdenscheider sowie der Inhaber einer Praxis für Krankengymnastik und selbst begeisterter Zauberer, Nino Arra, hatten eine Liste mit Kritikpunkten an Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer geschickt. Erst jetzt, als sich die Medien einschalteten, gab es folgende Antwort von der Lüdenscheider Pressestelle:

„Die Anfrage wurde vom Bürgermeister Sebastian Wagemeyer an das Kulturhaus weitergeleitet. Die Kolleginnen und Kollegen haben die einzelnen Punkte umfassend geprüft, das hat einige Zeit in Anspruch genommen – und dann zur Abstimmung an den Bürgermeister zurückgesendet. Auch hier hat die Prüfung noch einmal einige Tage gedauert. Daher hat sich die Antwort an Herrn Arra leider verzögert. Inzwischen ist ihm aber eine umfassende Antwort zu allen Punkten zugegangen. Daraus geht hervor, dass die Erreichbarkeit des Kulturhauses – auf jeden Fall im Vorfeld der Veranstaltung – durchgängig gegeben war. Auch Termine und Absprachen wurden eingehalten. Zutreffend ist, dass es eine Kostenerhöhung gab. Das ist so zu begründen, dass im Rahmen der Vertragsaufstellung die Rechtsform des Veranstalters regelmäßig überprüft wird. Bei der ersten Buchung des Kulturhauses, wurde die Veranstaltung von einer Privatperson angemeldet. Im Oktober 2023 wurde der Vertrag hingegen mit der Liszon-Arra GmbH geschlossen, welche ein Unternehmen darstellt und somit in eine andere Tarifgruppe eingruppiert werden muss. Das wurde dem Veranstalter im Rahmen eines Telefongesprächs erläutert und auch schriftlich mitgeteilt.“

„Meinerzhagen freut sich auf uns“

Für Nino Arra und Hans Liszon ist das Thema Kulturhaus Lüdenscheid vorerst erledigt, nachdem die beiden Magicon-Veranstalter für die dritte Auflage am 24. und 25. Mai 2025 eine ebenso gute Alternative gefunden haben. „Meinerzhagen freut sich auf uns. Die kümmern sich, sind stets erreichbar. Wir hatten einen Rundgang durch die Räumlichkeiten mit den Technikern. Es gibt bisher überhaupt keine Probleme“, ist Hans Liszon voll des Lobes. Nino Arra gibt zu, dass man schon im Frühjahr dieses Jahres nach Alternativ-Standorten für die Magion III gesucht habe. „Mit Meinerzhagen gab es Ende April den ersten Mailverkehr“, erklärt der 44-Jährige. Man sei sich schnell einig geworden, nach einem Rundgang mit den Stadthallen-Technikern. „Es sind sogar schon die ersten Karten verkauft“, freut sich Arra. Verzichten muss das Orga-Team im nächsten Jahr allerdings auf den Werdohler Frank Wegerhoff. „Er macht aus rein privaten Gründen mal eine Pause. Eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen“, sagt Hans Liszon.

Kräftig gedreht haben Liszon und Arra bereits am Programm. Die ersten Künstler für die Magicon III stehen bereits fest:

Luis Olmedo

Der Spanier, der extra für die Magicon nach Deuschland kommt, hat nicht nur viele Preise gewonnen, wie z.B. die begehrte Fool Us Trophähe (2024), spanischer Meister (2019), spanischer Magier des Jahres (2016), Nationaler Preis der Kartenlastik (2014). Medaille besondere Verdienste in der Zauberei (2014), lateinamerikanischer Meister (2015), Französische Nationalpreise der Magie (2016), Erster Preis des Pepe Caroll (2016), Auszeichnung für Micromagie (2019), sondern ist auch amtierender Weltmeister (2022). Arra: „Diesen Mann muss man einfach erleben!“

Yann Yuro

Yann Yuro ist der amtierende Europameister der Mentalmagie sowie Vizeweltmeister 2018 und deutscher Meister 2017. Nebenher ist der charmante Leipziger auch im Theater aktiv und vor der Kamera zu sehen.

Axel Hecklau

Axel Hecklau ist Inhaber mehrerer Preise, darunter: Europameister 2017, Vizeweltmeister 2018. Viele Routinen des Berliner Originals sind aus dem festen Repertoire vieler Zauberkünstler nicht mehr wegzudenken.

Kalibo

Zauberkünstler Kalibo (eigentlich Kai Oliver Borchers), zählt zu den erfolgreichsten Berufszauberern Deutschlands. Neben seinen Bühnenshows ist Kalibo auch als viel gefragter Close-Up- und Barzauberer unterwegs und bringt so seine Zuschauer hautnah zum Staunen. Seit 2006 zeigt der Saarbrücker seine Kunst regelmäßig auf Kreuzfahrtschiffen und hat in über 70 Ländern und auf allen Kontinenten der Erde gezaubert. Dem Fernsehpublikum ist er unter anderem bekannt als Zauberer in der ARD-Serie „Verrückt nach Meer“, dort spielt er seit 2009 mit.

Tim Becker

Tim Becker ist nicht nur Bauchredner, sondern auch Zauberkünstler. Als Inhaber eines eigenen Zaubershops ist der Essener bestens für seine Aufführungen aufgestellt. Auch die von ihm gewonnene Preise sind nicht unbedeutend (Prix Juventa Magica).

Cassis

Noch sehr jung, aber schon Platz 1 bei der Jugendmeisterschaft in der Sparte Manipulation. Von Johannes Fiolka, alias Cassis, wird man noch viel hören. Umso mehr freuen sich die Veranstalter, dass der Puchheimer auf der Magicon die Gala mit seiner Jugendmeisterschaftsroutine eröffnen wird.

Andrea Voermann

Die ausgebildete Clownin aus Oldenburg versteht sich wie kaum eine andere Person besonderes Augenmerk auf die Dinge zu legen, die von vielen allzu oft vernachlässigt werden. Welche das sind, zeigt sie in einem der sechs Seminaren die am Wochenende den Kongressteilnehmern zugänglich sind. Am Samstag wird sie gemeinsam mit ihrem Partner die Kinder in der Kindergala verzaubern. Karten hierfür gibt es am Samstag direkt an der Stadthalle für vier Euro an der Tageskasse.