Große Chance für mehr Verantwortung
(EB) Am Klinikum Lüdenscheid ging ein spannendes Projekt der Auszubildenden im 3. Lehrjahr zu Ende. In den letzten Wochen übernahmen sie die Verantwortung für 16 Patienten, schrieben ihre eigenen Dienstpläne und verantworteten sämtliche Stationsabläufe. Natürlich unter Aufsicht.
Gute Vorbereitung aufs Examen
Auch Iris Becker (42) nahm an diesem Projekt auf der Station 3.3 teil und ist begeistert: „Schade, dass es so kurz war! Ich würde mir wünschen, dass wir noch häufiger eine solche Gelegenheit bekommen, uns und unser Wissen unter Beweis zu stellen. Es war eine gute Vorbereitung auf das Examen und eine tolle Erfahrung, so viel Verantwortung übernehmen zu dürfen und gleichzeitig die Sicherheit zu haben, wenn nötig, Unterstützung und Rückhalt zu bekommen.“
Motivation und Engagement
Dies kann Jadranka Simski-Boban nur bestätigen. Simski-Boban ist examinierte Pflegefachfrau und Praxisanleiterin und hat das Projekt mit der stellvertretenden Stationsleitung Gianluca Vinci geplant und geleitet. Sie ist begeistert von der Motivation und dem Engagement, mit dem die Auszubildenden zusätzliche Aufgaben übernehmen und stellt immer wieder fest, wie wichtig es ist, Auszubildende frühzeitig auch einmal Verantwortung zu übertragen, die sie nach dem Examen ohne Aufsicht tragen werden.
Praxisnahe Ausbildung
Dagmar Keggenhoff, Pflegedirektorin der Märkischen Kliniken, unterstützt das Projekt von ganzem Herzen. Schon immer sei ihr wichtig gewesen, wie sie erzählt, dass eine praxisnahe Ausbildung stattfindet, dass das Verantwortungsbewusstsein gestärkt wird und dass die Schülerinnen und Schüler frühzeitig lernen, eigene Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen. Zudem werden sie geschult in der Teamarbeit und eine gute Teamarbeit sei die Basis für einen reibungslosen Ablauf in der Pflege.
Pflegearbeit erfordert Kommunikation
Die Pflegearbeit erfordert ständig Kommunikation und kooperatives Verhalten. Das hat auch Michelle Neumann (24) in dieser Zeit nochmals deutlich gelernt: „Ich habe an Selbstsicherheit und Selbständigkeit gewonnen und meine Kommunikation mit Angehörigen und Patienten üben können. Das ist nicht immer einfach, weil beide Seiten, vor allem bei schweren Erkrankungen, deutlich belastet sind. Es war außerdem toll, im interdisziplinären Team zu arbeiten und unser theoretisches Wissen in der Praxis zu vertiefen. Wir haben viel über die Organisation einer Station gelernt und konnten uns in Situationen üben, die immer wieder unerwartet im Klinikalltag auftauchen“.