Ukrainerin startet als Schulbegleiterin ins Arbeitsleben

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„Es ist toll, dass ich Verantwortung übernehmen kann“

(kso). „Ich bin begeistert, so eine freundliche und herzliche Schulbegleiterin gefunden zu haben“, freut sich Jannik Vöcking, Geschäftsführer der Ergotherapeutischen Praxis in Soest, als er über seine neue Mitarbeiterin spricht. „Frau Boldyrieva beherrscht die Sprache zwar noch nicht perfekt, aber sie macht stetig Fortschritte. Ihre kommunikative Art und ihr Einfühlungsvermögen machen sie zu einer idealen Besetzung für diese Position.“

2022 aus Ukraine geflüchtet

Dass Karyna Boldyrieva einmal als Schulbegleiterin arbeiten würde, war 2022, als sie aus der Ukraine nach Deutschland flüchtete, noch nicht klar. Zunächst besuchte die 25-Jährige einen Integrations-Sprachkurs, den sie erfolgreich absolvierte. Schon kurz nach dem Abschluss des Kurses überlegte sie mit ihrer Ansprechpartnerin im Jobcenter AHA Kreis Soest, wie es beruflich für sie in Deutschland weitergehen könnte. „Aufgrund ihrer empathischen und fröhlichen Art schien mir die Arbeit mit Kindern genau das Richtige zu sein“, resümiert Maja Schubin, Betriebsakquisiteurin im Jobcenter. Aus Gesprächen mit Jannik Vöcking wusste Schubin, dass dieser aufgrund eines hohen Bedarfs an Schulbegleitungen weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen möchte – und stellte kurzerhand den Kontakt zu Karyna Boldyrieva her.

Kinder die besten Sprachlehrer

Schon im Vorstellungsgespräch überzeugte die junge Frau. „Fundierte Sprachkenntnisse sind bei der Arbeit mit Kindern wichtig. Doch gerade im Umgang mit Kindern, die sich noch in der Entwicklung ihrer Sprachkompetenz befinden, spielt die nonverbale Kommunikation und eine zugewandte Haltung eine ebenso wichtige, wenn nicht sogar entscheidendere Rolle. Frau Boldyrieva überzeugt hier auf ganzer Linie“, sagt Vöcking. Außerdem seien Kinder die besten Sprachlehrer, denn mit ihnen spreche man viel freier und ohne Hemmungen. „Da verbessert sich die Sprache von Tag zu Tag.“

Inzwischen ein tolles Team

Nach einer kurzen medizinischen Fortbildung, in der die junge Ukrainerin sich auf die Begleitung eines Diabetiker-Kindes in der Schule vorbereitete, nahm sie ihre neue Arbeit auf. „Ich mag diese Aufgabe sehr und freue mich, Verantwortung für die Gesundheit des Kindes, mit dem ich arbeite, übernehmen zu können. Auch wenn der Junge und ich am Anfang etwas Zeit benötigten, um uns kennenzulernen, sind wir jetzt ein tolles Team.“

Keine Angst vor etwas Neuem

Ein Grund für die schnelle und erfolgreiche Vermittlung ist der Jobturbo – ein Programm, das die Bundesregierung ins Leben gerufen hat, um geflüchtete Menschen schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Ziel ist es, den Menschen ein zügiges und gutes Ankommen in Deutschland zu ermöglichen und den Fachkräftemangel abzumildern. Dies geschieht vor allem durch eine intensive Betreuung der Zielgruppe durch das Jobcenter. Im Fall von Karyna Boldyrieva führte die intensive Betreuung direkt zum Erfolg. „Es ist so toll, dass ich Verantwortung übernehmen kann“, berichtet die neue Schulbegleiterin: „Ich kann auch anderen nur empfehlen, keine Angst zu haben, etwas Neues zu beginnen und Arbeit aufzunehmen. Du weißt nicht, was dich erwartet. Bei mir stimmt einfach alles.“

wave.inc

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