Ferienprogramm für Förderschüler

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40 Kinder und Jugendliche der Schule Hiddinghausen (Sprockhövel) und der Kämpenschule (Witten) nahmen an einem Ferienprogramm teil, das der Ennepe-Ruhr-Kreis als Schulträger mithilfe von Fördergeldern des Landes auf die Beine gestellt hat. Foto: UvK/ Ennepe-Ruhr-Kreis

(pen) Kettcar fahren, Schmetterlinge aus Wäscheklammern basteln oder eine Wasserschlacht in der Sommersonne genießen: Das ihre Kinder unbeschwerte und vor allem betreut die Ferienzeit genießen können, ist für die meisten Eltern von Kindern mit Behinderungen nicht selbstverständlich. 40 Kinder und Jugendliche der Schule Hiddinghausen (Sprockhövel) und der Kämpenschule (Witten) nahmen an einem Ferienprogramm teil, das der Ennepe-Ruhr-Kreis als Schulträger mithilfe von Fördergeldern des Landes auf die Beine gestellt hat.

Zwölf Wochen Schulferien

„Zwölf Wochen Schulferien, aber nur sechs Wochen Urlaub. Wer betreut die Kinder in der langen schulfreien Zeit, wenn die Eltern keinen Urlaub mehr haben?“, weiß Katharina Nebel von der Lebenshilfe Ennepe-Ruhr/ Hagen um die Sorgen berufstätiger Eltern. Während an Regel-Grundschulen im Offenen Ganztagsangebot eine Betreuung auch in den Ferien stattfindet, sehen die Landesrichtlinien eine Ferienbetreuung in den Förderschulen nicht vor.

„Dabei ist es gerade für Kinder mit Behinderungen besonders wichtig, eine sichere Betreuung zu haben, wenn Eltern berufstätig sein wollen. Denn oftmals ist schon der Alltag sehr anspruchsvoll für die Eltern“, weiß Nebel. „Zudem brauchen viele Schüler hier eine sehr intensive Betreuung, im Idealfall von Personen, die die Bedürfnisse der Kinder gut kennen und zu denen auch die Kinder Vertrauen haben. Ferienangebote von Städten oder Vereinen kommen daher oftmals nicht in Frage“.

Zum vierten Mal Ferienbetreuung

Immer im Wechsel zwischen den beiden Standorten gelang es den beiden Schulsozialarbeiterinnen Claudia Apel und Jaqueline Lauf zusammen mit der Lebenshilfe sowie Mitarbeitern des Kreises zum vierten Mal eine Ferienbetreuung auf die Beine zu stellen. Zwei Wochen lang haben in diesem Jahr rund 40 Kinder an dem diesjährigen Ferienprogramm der Förderschulen des Ennepe-Ruhr-Kreises teilgenommen. „Der Bedarf bei den Eltern ist groß. Nur da auch die Fahrdienste für die Kinder in den Ferien wegfallen, wird auch das Bringen und Abholen für einige Familien zur Herausforderung“, weiß Apel.

Täglicher Besuch bei den Eseln

Eine Gruppe durfte täglich die Esel besuchen, während die anderen Gruppen an der Schule Hiddinghausen in Sprockhövel blieben und zum Beispiel mit Ton werkelten, blaue Urlaubsbilder mit Muscheln und Glitzer gestalteten oder sich im Turnraum richtig austoben konnten. Bei den sommerlichen Temperaturen durften auch Wasserschlachten auf dem Schulhof nicht fehlen sowie das Märchenmobil des Caritas Suchthilfezentrum Ennepe-Ruhr, welches bereits bei den vorangegangenen Ferienbetreuungen für viele unterhaltsame und lehrreiche Momente bei den Kindern sorgte.

„Schön wäre es, nicht jedes Jahr neu auf Fördergelder hoffen und organisieren zu müssen, sondern den Eltern ein felsenfestes Angebot zusichern zu können“, wünscht Apel sich noch, bevor sie der Aufforderung der Schüler, gemeinsam Kettcar zu fahren, nicht länger ausweichen kann, sich den Fahrradhelm aufsetzt und mit aufsitzt, um eine wilde Runde um den Schulhof zu sausen.

Stichwort Ferienprogramm Förderschulen

Inklusionsassistenten beider Schulen haben die Kinder und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Lebenshilfe Ennepe-Ruhr/Hagen betreut. Um das Ferienprogramm an den kreiseigenen Schulen anbieten zu können, hat der Ennepe-Ruhr-Kreis eine anteilige Förderung über das Landesprogramm „Zuwendungen für die Durchführung von Ferienprogrammen an gebundenen Ganztagsförderschulen mit den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung oder Körperliche und motorische Entwicklung“ beantragt und bewilligt bekommen.

wave.inc

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