Wohnungslosenhilfe der Diakonie Mark-Ruhr
(EB). Die Diakonie Mark-Ruhr betont vor dem Hintergrund aktueller bundesweiter Meldungen die Bedeutung von Präventionsarbeit in der Region, um Wohnungslosigkeit zu verhindern. „Prävention ist besonders wichtig, um Wohnungslosigkeit zu vermeiden. Unsere Beratungsstellen und Projekte arbeiten intensiv daran, doch das reicht nicht aus“, erklärt Ulf Wegmann, Fachbereichsleiter Wohnungslosenhilfe bei der Diakonie Mark-Ruhr. Das Kernziel: Obdachlose Menschen brauchen ein menschenwürdiges Unterbringungsangebot, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Nationalität oder Aufenthaltsstatus.
Insgesamt fünf Standorte
An fünf Standorten in Hagen, Hattingen, Iserlohn, Schwelm und Witten unterstützt die Diakonie seit mehreren Jahrzehnten wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen, um Wohnraum zu finden und zu behalten. Angesichts der aktuellen Situation vor Ort zeigt sich: Prävention ist heute wichtiger denn je. In diesem Zusammenhang begrüßt die Diakonie Mark-Ruhr den Abschluss der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrt für den neuen Landesrahmenvertrages im Hilfefeld der Wohnungslosenhilfe nach dem SGB XII. So ermöglicht der neue Landesrahmenvertrag nun erstmals Leistungstypen zur Prävention durch freie Wohlfahrtsträger, was vor allem in Landkreisen neue Chancen für die Präventionsarbeit bietet.
Situation am Wohnungsmarkt spitzt sich zu
Die Diakonie unterstützt daher die Forderung für den Ausbau spezialisierter Fachstellen gegen Wohnungslosigkeit, wie sie bislang nur in Hagen und Witten existieren, um die Situation zu verbessern. An allen Standorten beobachten die Mitarbeitenden der Wohnungslosenhilfe, dass sich die Situation am Wohnungsmarkt zuspitzt. „Nach der Pandemie haben Wohnungskündigungen und Räumungsverfahren wieder zugenommen. Gleichzeitig ist der Konkurrenzkampf am Wohnungsmarkt größer geworden und die Preise sind bei einem knappen Angebot gestiegen. Wer erst einmal wohnungslos geworden ist, findet nur schwer Ersatz“, so Ulf Wegmann.
In Iserlohn lebten rund zehn Prozent der Klienten zum Zeitpunkt des ersten Gesprächs in der Beratungsstelle in Notunterkünften oder waren völlig ohne Unterkunft. Damit ist dieser Anteil doppelt so hoch wie in früheren Jahren und gibt Anlass zur Besorgnis. „Es ist unser Ziel, zumin- dest zur Nutzung einer Notunterkunft zu motivieren, wenn jemand ob- dachlos ist“, so Ulf Wegmann. Wie gefährlich für obdachlose Menschen der Aufenthalt im Freien sein kann zeigen die zwei schweren gewalttäti- gen Übergriffe auf Obdachlose in Iserlohn im vergangenen Jahr, wovon einer bekanntlich tödlich endete. Positiv entwickelt sich hier die Zusam- menarbeit mit der Stadt Iserlohn insbesondere über das Projekt „Endlich ein ZUHAUSE!“ in dem die Mitarbeitenden aus der Stadt und der Diako- nie eng zusammenarbeiten.