(PSH). Weniger gute Nachrichten aus dem Felsenmeerbad in Hemer: Die geplante Eröffnung des im Bau befindlichen Hallenbades kann am 1. September leider nicht gefeiert werden. Der Grund hierfür ist eine Undichtigkeit im Edelstahlbecken, die im Bereich einer Schweißnaht vermutet wird. Mit der Suche ist das für den Beckenbau beauftragte Unternehmen befasst, das die Kosten für den Aufwand selbst tragen muss. Das teilt die Stadt Hemer mit. Die exakte Verortung und Größe des Lecks konnten noch nicht final bestimmt werden, Fachleute gehen davon aus, dass es sich im Bereich einer Schweißnaht befindet. Die Suche gestaltet sich enorm schwierig, weshalb das erfahrene Fachunternehmen Bodan Schwimmbadbau aus Kressbronn bereits verschiedene Methoden anwendet, um die Leckage zu lokalisieren und anschließend zu schließen.
Farbeindringprüfung soll Leck lokalisieren
Dazu zählt eine so genannte Farbeindringprüfung (Rot-Weiß-Prüfung), bei der ein farbiges Eindringmittel aufgetragen und nach dem Aufsprühen eines Entwicklers Fehlstellen sichtbar werden lässt. Außerdem kommt das Vakuumprüfverfahren zur Anwendung. In einer transparenten Glocke wird ein Unterdruck durch eine Pumpe erzeugt. Zuvor wird ein Schaumbildner auf die Schweißnaht aufgetragen, in dem bei Undichtigkeiten Blasen erzeugt werden. Hemers städtische Projektleiterin Anna Kerem weiß, dass der Suchbereich, in sich die Undichtigkeit befinden könnte, sehr umfangreich ausfällt: „Wir suchen im wahrsten Sinne des Wortes die berühmte Nadel im Heuhaufen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Becken von unten sowie im untersten seitlichen Bereich von außen nicht einsehbar ist.“
Es tropft aus der Kernbohrung
Dieser Sachverhalt begründet sich darin, dass der Bodenbereich des Beckens, das insgesamt 1,1 Millionen Liter fasst, vollflächig in einer Art Betonwanne steht. Weil der Rand der Betonwanne das Becken in einer Höhe von ca. 50 Zentimetern umschließt, kann ausschließlich im Beckeninneren gesucht werden. Anna Kerem ergänzt: „Es strömen keine Wassermassen in den Keller des Bades, es tropft vielmehr aus einer Kernbohrung, die der technischen Versorgung, u.a. des Hubbodens, dient.“
Eröffnung nicht am 1. September
Wegen der aufwändigen Suche kann die geplante Eröffnung am 1. September leider nicht gehalten werden, da nachfolgende Gewerke ein befülltes Becken voraussetzen. Dazu zählen die Inbetriebnahme der Wassertechnik und der Chlorgasanlage, die Wasserbeheizung, die Lüftungstechnik und die baurechtlichen und hygienetechnischen Abnahmen dieser Anlagen und abschließend des gesamten Bades. Garvin Bunnenberg, Leiter des Fachdienstes Hochbau der Stadt Hemer, versichert: „Alle Beteiligten dieses Neubaus befinden sich in engem und täglichen Austausch. Das Felsenmeerbad steht in den Prioritätenlisten der Unternehmen ganz oben.“
Leider muss die Stadt Hemer nun schweren Herzens mitteilen, dass die Eröffnung und ihre Feierlichkeiten sich verzögern wird. Es wird um Verständnis gebeten. Alle Beteiligen arbeiten mit Hochdruck an der Lösung des Problems, um das Felsenmeerbad baldmöglichst für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein zeitnaher Ersatztermin wird schnellstmöglich mitgeteilt.