(pen) Die Fundamente und Grundzüge der ersten Gebäude sind erkennbar, die Tiefgarage steht bereits: Das Gefahrenabwehrzentrum (GAZ) des Ennepe-Ruhr-Kreises nimmt aerste Formen an. Der Fortschritt der Bauarbeiten ist in diesen Tagen an allen Ecken und Enden der Großbaustelle an der Strückerberger Straße in Ennepetal zu beobachten. Im von der Straße aus gesehen vorderen Bereich des Geländes, dort, wo später einmal die Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst, Büroräume und Krisenstabsräume untergebracht sein werden, sind die Entwässerungsarbeiten gerade abgeschlossen, die Bewehrungsarbeiten fertiggestellt. Jetzt wird die Bodenplatte betoniert, in der nächsten Woche schon sollen Wände und Stützen hochgezogen werden.
Atemschutzübungsstrecke
Etwas weiter hinten werden die Feuerwehrleute aus dem Kreisgebiet in Zukunft auf der Atemschutzübungsstrecke trainieren: In vollständiger Dunkelheit, bei beißendem Rauch und lautem Krach werden sie in voller Ausrüstung Türen und Tore mit verschiedenen Schließsystemen öffnen und dabei unter Atemschutz volle Konzentration bewahren müssen. Das Fundament dieser Übungsstrecke wird im Moment vorbereitet, die letzten Grundleitungen werden verlegt. Im nächsten Schritt erfolgt die Bewehrung der Bodenplatte. Am weitesten fortgeschritten ist der Bau der Tiefgarage: Hier sind bereits fertige Wände, Stützen und die Decke zu sehen. Die Decke wird mit Stahlbeton-Fertigteilen hergestellt, die in einem Betonwerk produziert und dann zur Baustelle geliefert und mit Kränen eingebaut werden. Parallel wird auch hier die Stahlbewehrung montiert, damit in der nächsten Woche betoniert werden kann.
Aufzug vom Untergeschoss
Von der Tiefgarage, also dem Untergeschoss aus, wird man künftig per Aufzug und Treppe in die anderen Etagen des Gefahrenabwehrzentrums gelangen können. Beide Aufstiegsmöglichkeiten lassen sich beim genauen Blick auf die Baustelle jetzt schon erahnen. „Um auf dieser Großbaustelle mit mehreren Gebäuden im Takt zu bleiben, haben wir uns mit Hundhausen aus Siegen für einen Generalunternehmer entschieden, der Spezialist im Beton-Fertigteilbau ist und im eigenen Werk wettergeschützt unter Idealbedingungen produzieren kann“, erklärt der beim Ennepe-Ruhr-Kreis zuständige Fachbereichsleiter und Gesamtprojektleiter Christian Kappenhagen. Geplant ist, dass die Gebäude Anfang 2027 bezugsfertig sind. Fast 90 Mitarbeiter der Kreisverwaltung werden ihren Arbeitsplatz dann ins Gefahrenabwehrzentrum verlagern.
Schulungsräume für Rettungsdienst und Feuerwehr
Außerdem werden ab diesem Zeitpunkt die Aus- und Fortbildungen für die gut 900 Mitarbeitenden des Rettungsdienstes und die 1.400 Angehörigen der Feuerwehren in den speziellen Schulungsräumen des GAZ stattfinden. Die Feuerwehren können dort beispielsweise die Bekämpfung herausfordernder Brände, die Höhen- und Schachtrettung sowie das Vorgehen in überfluteten Räumen und der Umgang mit atomaren, biologischen oder chemischen Gefahren üben.
Stichwort Gefahrenabwehrzentrum
Kreispolitik und Kreisverwaltung sehen im Gefahrenabwehrzentrum einen entscheidenden Beitrag, um den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz im Ennepe-Ruhr-Kreis zukunftsorientiert und krisensicher aufzustellen. Ende 2022 hatte der Kreistag für Planung und Bau ein Maximalbudget von 113,5 Millionen Euro freigegeben. Der Bauplan sieht eine GAZ-Gesamtgröße von etwa 17.500 Quadratmetern für Büros, Hallen-, Lager- und Übungsflächen, das Veterinäramt, die Tierseuchenbekämpfung sowie die Leitstelle für die Feuerwehr und den Rettungsdienst vor.