Mendener Museumsteam unterstützt Grabung des LWL in Balve
(PSM). Das Team der Museen der Stadt Menden hat das Grabungsteam des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) bei einer spektakulären Dinosaurier-Grabung in einem Steinbruch in Balve unterstützt. Dabei wurde ein bedeutender Knochenfund gemacht, der die Herzen von Dino-Fans höherschlagen lässt.
Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung
Die Teilnahme des Mendener Museumsteams an dieser Grabung stellt einen aktiven Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung dar und setzt die Idee des Museumsgründers Friedrich Glunz fort, selbst aktiv in der eigenen Region zu forschen. Als Mitglied im Deutschen Museumsbund verpflichten sich die Museen der Stadt Menden den Standards qualitativer Museumsarbeit und eigener Forschung. Im Stadtmuseum Menden sind bereits Ausstellungsobjekte aus der Zeit der Dinosaurier zu sehen, die Einblicke in die Region vor 125 Millionen Jahren bieten. Eine rekonstruierte Grabungsstelle im Museum zeigt, wie sich der Museumsgründer Anfang des 20. Jahrhunderts im Hönnetal auf die Suche nach paläontologischen sowie urgeschichtlichen Fundstücken machte.
Bedeutender Knochenfund aus der Unterkreide-Zeit
Bei der diesjährigen Grabung, die vom LWL-Museum für Naturkunde in Münster durchgeführt wird, entdeckte das Team bedeutende Knochenreste von Dinosauriern aus der Unterkreide-Zeit. Als der Mendener Museumsmitarbeiter Christian Janßen den etwa acht Zentimeter langen und seltenen Fund aus der Grabungswand behutsam herauslöste, war das gesamte Team sofort im Dino-Fieber. Dieser und weitere Funde werden nun von Spezialisten eingehend untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden mit Spannung erwartet und könnten für Aufsehen in der Fachwelt sorgen.
Seit 2002 Grabungen im Balver Steinbruch
Seit 2002 finden jährlich Grabungen im Steinbruch in Balve statt, bei denen regelmäßig Fossilien von Wirbeltieren entdeckt werden. Diese Fossilien, die 125 Millionen Jahre alt sind, liefern seltene Einblicke in die Welt der Dinosaurier und anderer Tiere dieser Zeit. Dabei geht es nicht nur um die großen Tiere dieser Zeit, sondern auch um die kleinen und sehr kleinen. Aus dieser Fundstelle sind zum Beispiel bereits sechs Säugetierarten und eine Salamanderart beschrieben worden, jeweils anhand von millimetergroßen Knochen und Zähnen – ein Beweis für die akribische Arbeit vor Ort. Bei diesen sieben Arten handelte es sich um Weltneuheiten; die Tierarten waren der Wissenschaft vollkommen unbekannt.
Das Grabungsteam setzt sich aus geowissenschaftlichen Präparatoren, Wissenschaft- lern, studentischen Praktikanten, Auszubildenden, Schülerpraktikanten und freiwilligen Helfern zusammen. Die technische Leitung der Grabung in Balve liegt in den Händen von Jerome Gores, einem erfahrenen Präparator.
Fundstelle in Balve von internationaler Bedeutung
Dr. Achim Schwermann ist der wissenschaftliche Leiter der Grabung. „Es ist immer wieder faszinierend, welche Schätze wir hier in Balve zutage fördern“, erklärt Dr. Schwermann. „Die jetzt entdeckten Knochen werden unser Verständnis der Tierwelt der Unterkreide vertiefen. Besonders spannend ist, dass die Fundstelle in Balve international von großer Bedeutung ist, da sie eine ganz seltene Gelegenheit ist, Fossilien aus dieser Zeit auszugraben.“
Steinbruch für Besucher gesperrt
Der Steinbruch ist für Besuchende nicht zugänglich. Im Steinbruch ist viel Geduld und Fingerspitzengefühl erforderlich, da die oft kleinen und fragilen Fossilien präzises Arbeiten mit Handwerkzeugen notwendig machen. Neben den makroskopischen Funden, wie den entdeckten Dinosaurierknochen, werden auch winzige Fossilien durch ein spezielles Schlämmverfahren aus den Ablagerungen gelöst. Diese Methode ist besonders wichtig, um kleinste Zähne und Knochen, wie die von Amphibien und kleinen Säugetieren, zu bergen.
Erfolg für die Wissenschaft
Die diesjährige Grabung ist erneut nicht nur ein wissenschaftlicher Erfolg, sondern auch eine einzigartige Erfahrung für alle Beteiligten. Das Mendener Museumsteam freut sich auf die neuen Erkenntnisse und bedankt sich bei allen, die diese spannende Grabung ermöglicht haben.