Märkischer Kreis mit Abstand an der Spitze in der Region
Von Hendrik Klein
2.240 Personen im Märkischen Kreis erhielten im vergangenen Jahr Hilfe zur Pflege – 795 Männer und 1.445 Frauen. Das geht aus der jüngsten Statistik von IT. NRW hervor. Damit liegt der Kreis in Südwestfalen und im Vergleich zur benachbarten Stadt Hagen sowie dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem Kreis Unna mit Abstand an der Spitze. Auffallend: Im Kreis Siegen-Wittgenstein beziehen lediglich 105 Personen unterstützende Hilfe zur Pflege. 185 Leistungsbezieher im Märkischen Kreis haben keinen deutschen Pass. Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, stellen die über 64-Jährigen die größte Gruppe der Leistungsbezieher; es sind 1.765.
67 Prozent sind Frauen
In Nordrhein-Westfalen erhielten 77.875 Personen Ende 2023 Hilfe zur Pflege – das waren 7,2 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Rund 67 Prozent aller Personen mit Leistungsbezug waren Frauen. Dieser Wert lag aber immer noch unter dem vom 31. Dezember 2021. Damals waren 82.100 Personen auf Hilfe zur Pflege angewiesen.
Kostensteigerungen ein Grund
Nach dem zum 1. Januar 2022 eingeführten Leistungszuschlag der Pflegekassen für Pflegebedürftige der Pflegegrade zwei bis fünf in vollstationärer Pflege (gem. § 43c SGB XI) war die Zahl der Empfänger/-innen von Hilfe zur Pflege, um 11,5 Prozent (auf 72.655 Personen zum Jahresende 2022) gesunken. Zu dem erneuten Anstieg der Zahl derer, die auf Hilfe zur Pflege angewiesen waren, dürften laut IT.NRW Kostensteigerungen (Personal- und Sachkosten) im Bereich der Pflegeleistungen beigetragen haben. Der Anstieg der Nettoausgaben für die Hilfe zur Pflege fiel mit +23,1 Prozent auf 975 Millionen Euro im Jahr 2023 noch deutlicher aus.
Mehr als vier Fünftel erhielten die Leistungen in Einrichtungen
82,9 Prozent der Personen mit Bezug von Hilfe zur Pflege erhielten die Leistungen in Einrichtungen, wie beispielsweise einem Pflegeheim. Mit 64.555 Empfängerinnen und Empfänger in Einrichtungen lag die Zahl um 6,4 Prozent über dem Vorjahreswert (2022; 60.665 Personen). Das Durchschnittsalter der Männer und Frauen mit Leistungsbezug in Einrichtungen lag Ende 2023 bei 80 Jahren.
Pflegegeld ist die am häufigsten gewährte Hilfeart außerhalb von Einrichtungen
Die Zahl der Personen, die Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen bezogen haben, lag Ende 2023 bei 13.315 Personen; das waren 11 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Mit durchschnittlich 70,3 Jahren war dieser Personenkreis jünger als die Personen mit Leistungsbezug in Einrichtungen. Die am häufigsten gewährte Hilfeart außerhalb von Einrichtungen war das Pflegegeld für die häusliche Betreuung und Pflege z. B. durch Angehörige, das 7.565 Pflegebedürftige erhielten (+16,6 Prozent). An zweiter Stelle folgte die häusliche Pflegehilfe als Pflegesachleistung beispielsweise durch einen ambulanten Pflegedienst, die für 5.930 Personen gewährt wurde (+4,1 Prozent). Beide Leistungsarten können auch kombiniert werden.
Zum Hintergrund:
Pflegebedürftige Personen haben Anspruch auf Hilfe zur Pflege, wenn der notwendige und angemessene Pflegebedarf nicht bzw. nicht vollständig durch Leistungen der Pflegeversicherung gedeckt ist und die bzw. der Pflegebedürftige sowie seine unterhaltspflichtigen Angehörigen nicht über genügend Eigenmittel verfügen, um die verbleibenden Kosten zu tragen.