Die Hospizarbeit weckt Hoffnung

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Eine ältere Frau verbringt Zeit mit ihrer kranken Freundin im Krankenhaus. Foto: Johanniter

(EB). Der November mit Allerheiligen und Totensonntag bringt eine Zeit des Gedenkens, in der Menschen verstorbener Angehöriger und Freunde erinnern. In vielen Kirchen werden die anhaltenden weltweiten Krisen und Kriege das Thema in Predigten prägen. Doch auch abseits von Konflikten nehmen Menschen in unserer Umgebung täglich Abschied – oft von älteren oder kranken Menschen, die nicht selten alleinstehend sind. Ebenso trifft es auch Menschen mitten im Leben, manchmal sogar Kinder, die plötzlich mit lebensbegrenzenden Erkrankungen konfrontiert werden.

Menschliche Begleitung im Mittelpunkt

Der zentrale Leitsatz der Hospizbewegung, formuliert von Cicely Saunders, lautet: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“ Im Mittelpunkt der Hospizarbeit steht deshalb die menschliche Begleitung am Lebensende, die den Betroffenen ermöglicht, ihre verbleibende Zeit in Würde und mit Unterstützung zu verbringen. Ambulant zu Hause und in stationären Hospizen kann diese Begleitung kreativ und vielfältig gestaltet sein – von Gesprächen und Erinnerungsarbeit bis hin zu Ausflügen an Lieblingsorte und seelsorgerischer Unterstützung. Ziel ist es, dass Sterbende nicht allein sind.

„Dem Leben dienen – bis zuletzt“

Für die Johanniter und ihre Mitarbeitenden bedeutet Hospizarbeit, Menschen bis zum letzten Atemzug zu begleiten, jedoch ohne den Tod herbeizuführen. Bettina Wichmann, Leiterin des Ambulanten Hospizdienstes und des Kinder- und Jugendhospizdienstes „Kleine Raupe“ bei den Johannitern, betont: „Es ist ein menschliches Grundbedürfnis, am Ende des Lebens nicht allein zu sein. Hospizarbeit ermöglicht oft einen Abschied in Würde und seelischer Ruhe, was nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch deren Angehörigen Trost spendet.“

Sterbewünsche von Sterbenden werden wahrgenommen und respektvoll besprochen. Für diese Gespräche ist professionelle Unterstützung unerlässlich. Daher setzen die Johanniter auf eine strukturierte Ethikberatung und Schulungen zum Umgang mit Todeswünschen.

Gesellschaftliche Verantwortung und politische Forderungen

Die Johanniter setzen sich für den Ausbau einer flächendeckenden Palliativversorgung ein, um Menschen am Lebensende die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Die Debatten um Gesetzentwürfe zur Suizidhilfe verdeutlichen die Notwendigkeit, dass der Staat nicht nur Beratungsmöglichkeiten bereitstellt, sondern auch verstärkt in Hospizarbeit, Palliativmedizin und Suizidprävention investiert. Die Johanniter fordern, dass mindestens dieselben Mittel für den Ausbau der Hospizarbeit bereitgestellt werden, die für eine mögliche Suizidhilfe vorgesehen sind.

Unsere gesellschaftliche Aufgabe besteht darin, den Ängsten und der Einsamkeit der Schwerkranken entgegenzuwirken und eine Kultur der Solidarität zu fördern. Sterbende brauchen unsere Nähe und Unterstützung, nicht den schnellen Weg zum Tod.

Die Hilfe der Johanniter im Hospizbereich in der Region:

Johanniter-Ambulanter Hospizdienst: Ehrenamtliche Begleitung von lebensbegrenzt Erkrankten. Anfragen bitte an Frau Bettina Wichmann unter Tel. +49 2371 21913-216 /

Mobil +49 172 1952386 / bettina.wichmann@johanniter.de

Ausbildung von ehrenamtlichen Hospizhelfer/innen für die Begleitung von lebensbegrenzt Erkrankten und Sterbenden Menschen jeden Alters.

Kompaktkurz „Letzte Hilfe“ für Laien und Einsteiger in die Thematik „Sterben und Abschied“

Anfragen bitte an Bettina Wichmann unter 02371 21913-216 / Mobil +49 172 1952386 / bettina.wichmann@johanniter.de

Weitere Informationen zu den Johannitern in der Region: www.johanniter.de/suedwestfalen.

wave.inc

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