Suchtpräventionskraft Alexa Krause sieht Trends zum Konsumverzicht
(kso). Die Zahl der Kinder und Jugendlichen aus dem Kreis Soest, die mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gekommen sind, ist im vergangenen Jahr um ein Drittel zurückgegangen. Auf die aktuellen Zahlen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt weist Alexa Krause, Suchtpräventionskraft beim Kreis Soest, hin: Waren 2022 noch 87 Kinder und Jugendliche aus dem Kreis Soest mit akuter Alkoholvergiftung stationär behandelt worden, lag die Zahl im vergangenen Jahr bei 58.
Jeder Fall einer zuviel
„Der Rückgang ist erfreulich, doch jeder einzelne Fall ist immer noch einer zu viel“, unterstreicht Alexa Krause. In den Jahren 2017 und 2018 lagen die Zahlen mit 173 und 174 jungen Menschen zwischen zehn und 19 Jahren noch einmal deutlich höher. Während der Corona-Pandemie sanken sie dann auf 66 (2020) und 60 (2021).
Trend zum Konsumverzicht
Mögliche Gründe für den Rückgang der Zahlen sieht die Expertin im Kreisgesundheitsamt in einem Trend zum Konsumverzicht: „Es gibt den so genannten Sobercurious-Trend. Viele Menschen, gerade jüngere, wollen herausfinden, wie es ihnen ohne Alkohol geht. Sie erleben sich als fitter, weniger krank, haben Geld für andere Dinge und sind sonntags produktiv anstatt mit Kater auf der Couch zu liegen“, erläutert Alexa Krause. Außerdem sei die Gen Z in der Pandemie groß geworden und habe nicht die Erfahrung der Gemeinschaftsdroge Alkohol gemacht.
Gute Präventionsarbeit
Mit guter Präventionsarbeit vor Ort will Alexa Krause möglichst viele junge Menschen im Kreisgebiet erreichen und ihre Risikokompetenz im Hinblick auf das Trinken von Alkohol fördern. „Wir beleuchten beide Seiten des Konsums: die erlebten Nachteile, aber auch die wahrgenommenen Vorteile. Daran können wir anknüpfen, um mit den Jugendlichen auf Augenhöhe und ohne erhobenen Zeigefinger über Alternativen zum Alkoholkonsum ins Gespräch zu kommen“, sagt die Suchtpräventionskraft. „Wir wollen, dass die Jugendlichen eine gut informierte Entscheidung für sich treffen. Abstinenz kann dabei ein Ziel sein, muss es aber nicht. Wir reden auch über sicheren Konsum wie zum Beispiel Zwischenwasser zu trinken, für einen sicheren Heimweg zu sorgen und sich um andere zu kümmern, denen es augenscheinlich nicht gut geht und die Hilfe benötigen.“
21 Aktionstage im Jahr 2023
Ein Baustein der Präventionsarbeit ist der kreiseigene Alkoholpräventionsparcours: Damit wurden im Jahr 2023 insgesamt 21 Aktionstage durchgeführt, an denen 1.024 Schülerinnen und Schüler erreicht worden sind. Der Alkoholpräventionskoffer hatte 19 Einsatztage mit 369 erreichten Schülerinnen und Schülern. Mit dieser Materialausleihe, zahlreichen Elternabenden und Multiplikatorenschulungen wird Alexa Krause ihre Arbeit auch 2025 fortsetzen. Erreichbar ist sie für weitere Informationen unter der Telefonnummer 02921/30-2137 und per E-Mail an alexa.krause@kreis-soest.de.