Gelebte Städtefreundschaft

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Das Bild zeigt von links: Matthias Quaschnik (Leiter des Ressortbüros Kultur und Europaangelegenheiten), Bürgermeister Michael Joithe, Khrystyna Kozakul (Praktikantin), Carsten Kampmann (Märkischer Stadtbetrieb Iserlohn/Hemer), Sylvia Olbrich (Koordinatorin des Städtefreundschaftskomitees Ternopil), Oxana Penner (Vereinte Ukraine e. V.) und Katja Michalski (Ressortbüro und Büro für Europangelegenheiten). Foto: Stadt Iserlohn

Stadtverwaltung Iserohn organisiert Spendentransport in die Ukraine

(PSI). Kühlschränke, Backöfen, Spülmaschinen, Regale, Tische und Stühle: 17 Europaletten prall gefüllt mit fabrikneuer Ware stehen bereit, um in den nächsten Tagen mit einem 40-Tonner vom Blau-Gelben Kreuz in das rund 1.200 Kilometer entfernte Ternopil gebracht zu werden. Die komplette Großküche sowie die Mensamöbel und ein Mercedes Sprinter werden dort bereits sehnsüchtig im „Territorialen Zentrum für soziale Dienste der Bevölkerung der Stadt Ternopil“ erwartet. Hier werden rund 60 Menschen direkt vor Ort mit frisch gekochten Speisen versorgt sowie viele weitere Bedürftige, die sich das Essen abholen. Untergebracht ist die „Armenküche“ bombengeschützt in einem Keller. 

 Hilfsgüter für über 100.000 Euro

Die Hilfsgüter im Wert von über 100.000 Euro sind in den letzten Wochen nach und nach bei der Stadt Iserlohn eingegangen und warten nun auf ihren Weitertransport in die befreundete Stadt Ternopil in der Ukraine. Die Stadt Iserlohn unterhält seit Sommer 2022 eine Städtefreundschaft mit Ternopil. Organisiert wurden die Spenden durch das Ressortbüro Kultur und Europaangelegenheiten, das diese mittels eines Förderprogramms bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH beantragt hatte. Der Auftraggeber des Projekts ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Zuvor erfolgte eine Bedarfsabfrage bei den Kolleginnen und Kollegen in Ternopil, welche Hilfe sie für den Bevölkerungsschutz und Wiederaufbau benötigen.

Auto für den Transport von Kriegsversehrten

„Das Auto haben sie sich gewünscht, weil immer mehr Menschen durch den Krieg versehrt sind und der Transport von Menschen mit fehlenden Gliedmaßen durch einen eigenen Wagen viel Erleichterung schafft“, sagt Matthias Quaschnik, Leiter des Ressortbüros Kultur und Europaangelegenheiten. „Auch die Mitnahme von Rollstühlen, Gehhilfen und Orthesen ist mit einem großen Fahrzeug leichter“, weiß Sylvia Olbrich, Koordinatorin des Städtefreundschaftskomitees Ternopil, die den Transporter mit ihrem Team vor Weihnachten an die polnische Grenze bringen wird, wo das Fahrzeug von Ansprechpartnern aus Ternopil übernommen wird. Bis dahin sammelt sie noch fleißig Spenden vor Ort wie Krankenhausbettwäsche und Rollstühle, die sie mitnehmen kann.

Weiterer Transport im Frühjahr

Bürgermeister Michael Joithe ist froh, die Bevölkerung von Ternopil im dritten Kriegswinter mit dieser Hilfslieferung unterstützen zu können. Auch zukünftig kann die Stadt Ternopil mit Hilfe durch die Stadt Iserlohn rechnen. Für das Frühjahr ist, dank GIZ und BMZ, ein weiterer Transport geplant. Dann soll eine Photovoltaik-Anlage in die befreundete Stadt gebracht werden, um eine autonome Stromversorgung zu ermöglichen.

wave.inc

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