Klinikum Lüdenscheid verstärkt Team an Silvester und Neujahr
(EB). Das Klinikum Lüdenscheid hat umfassende Vorkehrungen getroffen, um auf die zu erwartende Zunahme von Verletzungen an Silvester und Neujahr vorbereitet zu sein. Insbesondere in den Bereichen Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO), Augenheilkunde, Plastische Chirurgie/Handchirurgie und Unfallchirurgie wird jedes Jahr mit erhöhtem Verletztenaufkommen gerechnet.
Zeit der Augenverletzungen
Dr. Susanne Kaskel-Paul, Klinikdirektorin der Augenklinik, ergänzt: „Für die Augenklinik ist Silvester jedes Jahr nicht die Zeit des gemütlichen Jahresausklangs, sondern die Zeit der Augenverletzungen. Das ist nicht nur bei uns so. Bundesweit verletzen sich jährlich fast 800 Personen an und um Silvester durch Böller am Auge, mehr als die Hälfte davon sind Unbeteiligte und bis zu 40% Kinder. Folgeschäden können die Betroffenen ein Leben lang begleiten. Augenärztinnen und Augenärzte empfehlen daher schon lange ein Verbot von Privatfeuerwerk und den Wechsel zu Profi-Feuerwerksvorführungen und anderen Alternativen.“
Knalltraumata
Dr. Benedikt Knof, Klinikdirektor der HNO, führt weiter aus: „In der HNO erwarten wir insbesondere Verletzungen durch Knalltraumata, Explosionsverletzungen im Gesicht und Schäden an den Ohren. Diese Verletzungen können häufig bleibende Folgen haben und sind oft vermeidbar, wenn Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Wir appellieren dringend an alle, sich verantwortungsbewusst zu verhalten und die Gefahren von Feuerwerkskörpern nicht zu unterschätzen.“
Schwere Handverletzungen
Prof. Dr. Meyer-Marcotty, Klinikdirektor der Plastischen Chirurgie und Handchirurgie, weist darauf hin: „Wir befürchten an Silvester vor allem schwere Handverletzungen mit Teilverlusten von Gliedmaßen. Solche Verletzungen können nicht nur das Leben der Betroffenen drastisch verändern, sondern erfordern oft hochkomplexe Eingriffe. Unsere Klinik hält auch über die Feiertage einen Replantationsdienst bereit, um bei Bedarf Finger oder andere abgetrennte Gliedmaßen wieder anzunähen.“
Verbrennungen und Platzwunden
Dr. Michael Klein, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie, ergänzt: „In der Unfallchirurgie stellen wir uns auf eine Vielzahl von Verletzungen ein, die durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern entstehen. Dazu gehören Verbrennungen, Platzwunden und auch schwere Knochenbrüche. Besonders schwere Verletzungen entstehen durch selbst gebaute oder illegale Feuerwerkskörper, sowie den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern. Wir appellieren an alle, mit Bedacht zu feiern und Sicherheitsempfehlungen der Hersteller ernst zu nehmen.“
Verbrauchertipps zur Vermeidung von Verletzungen
Das Klinikum Lüdenscheid möchte gleichzeitig die Bevölkerung sensibilisieren und gibt folgende Tipps, um Verletzungen durch Feuerwerkskörper zu vermeiden:
- Nur zugelassenes Feuerwerk verwenden: Achten Sie auf die CE-Kennzeichnung und kaufen Sie Feuerwerk ausschließlich im Fachhandel.
- Sicherheitsabstände einhalten: Halten Sie immer genügend Abstand zu anderen Personen, Gebäuden und brennbaren Materialien.
- Schutzbrille tragen: Besonders bei der Zündung von Feuerwerk sollten Augen geschützt werden.
- Kinder fernhalten: Lassen Sie Kinder niemals allein mit Feuerwerkskörpern hantieren.
- Feuerwerk nie aus der Hand zünden: Verwenden Sie standsichere Unterlagen und zünden Sie Böller und Raketen niemals direkt aus der Hand.
- Kein Alkohol während der Handhabung: Alkohol beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit und das Urteilsvermögen.
- Ein Jahreswechsel ohne Böller ist auch schön!