Von Hendrik Klein
Der Märkische Kreis ist spitze in Nordrhein-Westfalen – allerdings in einer Kategorie, die wenig erfreulich ist. Er weist nämlich die höchste Anzahl bei Behandlungen aufgrund einer Kohlenmonoxid-Vergiftung je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner aus – das waren statistisch 8,3 Behandlungsfälle. Diese Zahl, die aus dem Jahr 2023 stammt, veröffentlichte jetzt das Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalen. Auf den weiteren Plätzen in NRW folgen der Kreis Viersen (5,6 Fälle) und der Kreis Düren (5,5 Fälle). Landesweit gab es durchschnittlich 2,6 Behandlungsfälle je 100 000 Einwohner. In Oberhausen, Hamm und dem Kreis Siegen-Wittgenstein wurden keine Personen mit Kohlenmonoxid-Vergiftung vollstationär behandelt.
Rückgang um 50 Prozent in zehn Jahren
Insgesamt sind im Jahr 2023 genau 474 Menschen aus Nordrhein-Westfalen wegen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung vollstationär im Krankenhaus behandelt worden. Wie IT-NRW als Statistisches Landesamt weiter mitteilt, hatte es zehn Jahre zuvor noch 958 solcher Behandlungsfälle gegeben. Damit hat sich die Zahl dieser Behandlungen seitdem halbiert (−50,5 Prozent). Das Durchschnittsalter der behandelten Personen lag 2023 bei knapp 44 Jahren. Kohlenmonoxid ist ein farb- und geruchloses Gas. Ursachen für Kohlenmonoxid-Vergiftungen können unter anderem defekte Öfen, Heizungen und Schornsteinanlagen, Wohnungsbrände oder Grillen in Innenräumen sein.
45,9 Prozent weniger Todesfälle
Im Jahr 2023 starben 73 Menschen aus Nordrhein-Westfalen an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Damit hat sich die Anzahl der aus diesem Grund Gestorbenen gegenüber 2013 mit einem Rückgang von 45,9 Prozent nahezu halbiert (2013: 135 Personen). Mehr als drei Viertel (78,1 Prozent) der Sterbefälle durch eine Kohlenmonoxid-Vergiftung waren Suizide.