
Großkontrolle auf der Lennestraße in Lüdenscheid
Von Hendrik Klein
„Auch das noch!“ Manch ein Autofahrer war auf der Lennestraße in Lüdenscheid alles andere als amüsiert, auch noch in eine Polizeikontrolle zu geraten. Hatte man doch gerade erst den Mega-Stau wegen der Reparaturarbeiten auf der Altenaer Straße überstanden, dann sowas. „Müssen die jetzt ausgerechnet hier stehen?“, fragte auch ein verärgerter Anwohner. Ja, mussten die Gesetzeshüter.
Kontrollwoche „Seatbelt“
Denn die Kontrolle mit gut einem Dutzend Einsatzkräften fand im Rahmen der „ROADPOL“-Kontrollwoche „Seatbelt“ statt, die vom 10. bis 16. März ausgerufen war. Schwerpunkt der europaweiten Überprüfungen war diesmal die Verstöße gegen die Gurtpflicht zu ahnden. „Diese europaweiten Kontrollwochen stehen immer unter einem besonderen Motto. Heute geht es darum zu kontrollieren, ob die Verkehrsteilnehmer auch ihre Gurte angelegt haben. Außerdem achten wir natürlich auch auf das Handyverbot am Steuer und die ordnungsgemäße Ladungssicherung bei LKW“, erläutert Marcel Dilling, Sprecher der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis, vor Ort.
Vergangenes Jahr 2.300 Verstöße
Dass der Einsatz mehr als berechtigt ist, belegen die Zahlen aus dem vergangenen Jahr: „Da hatten wir insgesamt 2.300 Verstöße gegen die Gurtpflicht – sechs pro Tag“, weiß Dilling. Wer keinen Gurt angelegt hat, der wird zur Kasse gebeten. Marcel Dilling: „Das kostet 30 Euro“. Mancher Gurtmuffel versuchte es auf der Lennestraße mit einer Ausrede. „Ich bin Herzkrank, ich muss keinen Gurt anlegen“, meinte ein ertappter Fahrzeuglenker. Ein entsprechendes Attest oder eine schriftliche Befreiung konnte er nicht vorlegen. Um die 30 Euro Bußgeld kam er nicht herum.
37 telefonierten mit ihrem Handy
Und das ist das Ergebnis der Kontrolle in Lüdenscheid: „Wir hatten 56 Verstöße gegen die Anschnallflicht, 37 Fahrzeugführer haben wir beim Telefonieren mit dem Handy am Steuer erwischt, zwölfmal wurde gegen Vorfahrtsregeln verstoßen, wir haben acht Abbiegefehler geahndet und zehn sonstige Verstöße, unter anderem gegen das Durchfahrtsverbot oder das Nicht-Mitführen von Führerschein sowie Fahrzeugpapiere“, zog Einsatzleiter Polizeioberkommissar Tim Knutzen am Abend Einsatz Bilanz.
Gurt verhindert schwere Verletzungen
„Durch Nichtbenutzung des Sicherheitsgurts kommt es nach wie vor zu schwersten Verletzungen bei Verkehrsunfällen. Das korrekte Anlegen des Sicherheitsgurts könnte oftmals diese Verletzungen verhindern. Gerade Kinder, die in Kraftfahrzeugen mitfahren, sind auf die Erwachsenen und deren Wahrnehmung der Verantwortung angewiesen. Mit dieser Aktion soll die Wichtigkeit der richtigen Sicherung für alle Mitfahrenden verstärkt in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden“, appelliert Polizeihauptkommissar Marcel Dilling an die Verkehrsteilnehmer.
Hintergrund:
„Grenzen überschreiten, um Leben zu retten!“ So lautet der Slogan von ROADPOL, dem europaweiten Polizei-Netzwerk, das die Zahl der Verkehrsunfallopfer senken will. ROADPOL ist ein europaweites Polizeinetzwerk, mit dem Ziel die Zahl der Verkehrsunfallopfer zu senken. Dabei koordiniert es, europaweit nationale Aktionen zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor. Innerhalb dieses Kontrollverbundes finden über das Jahr verteilt verkehrspolizeiliche Schwerpunktkontrollen statt. Weitere Informationen finden sich im Netz unter www.roadpol.eu.
Ziele von ROADPOL:
Die Anzahl von Verkehrstoten und -opfern auf europäischen Straßen reduzieren.
Straßenverkehrsbehörden und Verkehrspolizeien in Europa zusammenzubringen, um zusammenzuarbeiten und praktische Erfahrungen auszutauschen.
Organisation und Koordinierung europaweiter Einsätze und Kampagnen.
Jene Überwachung und Ausbildung zu befördern, die auf Forschung, Auswertung und Information aufgebaut ist, um auf diese Weise ein leistungsstarkes und zielorientiertes Ausbildungs- und Überwachungsprogramm zu erstellen.
Die Forschung im Bereich der Verkehrssicherheit in die Wege zu leiten und zu unterstützen.
Eine kompetente und koordinierte Polizeimeinung zu Themen der Verkehrssicherheit zur Verfügung zu stellen.