„Das ist eine ganz andere Liga“

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Im Beisein von rund 80 Gästen erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Plettenberg-Ohle. Foto: Stadt Plettenberg

Spatenstich für das Feuerwehrgerätehaus Plettenberg-Ohle

(PSP). Das Wetter war nicht mehr so sonnig wie noch einen Tag zuvor, doch die Stimmung aller Anwesenden war heiter und voller Vorfreude. Rund 80 geladene Gäste hatten sich am noch aktiven Feuerwehrgerätehaus in Plettenberg-Ohle eingefunden. Darunter Anwohnerinnen und Anwohner, haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrleute, Vertretende der Verwaltung und des Rates der Stadt Plettenberg sowie natürlich der Planungs- und Baufirmen.

Startzeichen für Bau von vier Gebäuden

Um kurz nach 17 Uhr bewegten sich alle in Richtung der gegenüberliegenden Baustelle, wo mehrere Baufahrzeuge und ein Einsatzfahrzeug der Löschgruppe Ohle bereitstanden. Dort angekommen, begrüßte Bürgermeister Ulrich Schulte alle Anwesenden gemeinsam mit dem Wehrleiter der Feuerwehr Plettenberg, Markus Bauckhage. „Dieser Spatenstich ist heute dahingehend besonders, weil er nicht nur auf den Bau eines Gebäudes hinweist, sondern im Grunde genommen das Startzeichen gibt, für den Bau von vier Gebäuden.“, erklärte Bürgermeister Ulrich Schulte in seinem Grußwort. Das Feuerwehrgerätehaus Ohle sei nur eines in einer Reihe von Feuerwehrgerätehäusern, die in den nächsten Jahren an-, um- oder neu gebaut würden. Dies betreffe die Feuerwehrgerätehäuser Holthausen, Selscheid und auch die hauptamtliche Feuer- und Rettungswache.

Gestiegene Anforderungen

Der Neubau liege nicht daran, dass in vergangenen Zeiten „Murks“ gemacht wurde, sagte Ulrich Schulte weiter, sondern an den in der heutigen Zeit gestiegenen Anforderungen, etwa bei der Arbeitssicherheit. Der Rat der Stadt Plettenberg habe seinerzeit beschlossen in Ohle mit den Neubauprojekten zu beginnen, weil hier die aktuellen Bedingungen die schlechtesten seien. Einerseits der Platzmangel, andererseits der Kreuzungsverkehr bei der Alarmausfahrt seien hier wichtige Punkte gewesen.

Kosten 5,9 Millionen Euro

Im weiteren Verlauf gab der Bürgermeister einen Überblick über die Geschichte zur Entstehung des noch aktiven Feuerwehrgerätehauses. Beispielsweise, dass erst nur ein Schlauchturm vorhanden war und das Gebäude 1939 wegen der Kriegszeiten zuerst ohne Heizung gebaut wurde, da das Metall für die Rüstungsindustrie reserviert war. Erst 1941 wurde die Heizung nachgerüstet. „Der Neubau hier an der Friedrich-Mayweg-Straße wird schätzungsweise 5,9 Millionen Euro kosten.“, schlug Bürgermeister Ulrich Schulte den Bogen zurück in die Gegenwart: „Das ist natürlich viel Geld. Aber darin steckt die Planung, die allein 600.000 Euro beträgt.“ Dafür bekäme man hier allerdings ein hochmodernes Gebäude, dass mehr oder minder autark für sich mit einem modernen Heizungssystem und einer Photovoltaikanlage existieren und wirtschaften könne.

Rücksicht auf Hochwassersicherheit

„Das ist eine ganz andere Liga, die wir hier neu bauen.“, betonte Schulte und verwies auf den am 24.08.2018 beschlossenen Brandschutzbedarfsplan, der einen Neubau vorsehe. Im Weiteren ließ der Bürgermeister die zeitlichen Abläufe zu den nötigen Aufträgen und Vergaben Revue passieren, mit der für Ende 2026 geplanten Fertigstellung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Ohle. Aufgrund der Nähe zur Lenne und mit dem Starkregenereignis aus dem Jahr 2021 im Hinterkopf, wurde bei der Planung auch Rücksicht auf die Hochwassersicherheit genommen und das künftige Feuerwehrgerätehaus wird in Ohle etwas erhöht aufgebaut, das umliegende Gelände liegt dadurch tiefer. Nun liegt die Baustelle auf dem ehemaligen Sportplatz, der dadurch wegfällt, allerdings wird im Zuge dieser Baumaßnahme ein neues Kleinspielfeld hergestellt.

Platz für fünf Fahrzeuge

Das neue Feuerwehrgerätehaus ist für fünf Fahrzeuge ausgelegt, beim Raumbedarf auf die Feuerwehr und die Jugendfeuerwehr ausgerichtet, die Sozialbereiche sind in Massivbauweise geplant, die Fahrzeughalle mit Stahltrapezdach und außen gibt es eine Fassade aus Metallpanelen. Geheizt wird mit einer Sole-Wasser Wärmepumpe, die Dämmung kommt auf „KFW40“ Niveau. Abschließend sagte Bürgermeister Ulrich Schulte: „Ich freue mich auf das Gebäude! Das wird hochinteressant zu sehen, wie es wachsen wird und das Endergebnis wird sicherlich richtig toll werden.“

Wehrleiter: Blick nach vorne richten

Wehrleiter Markus Bauckhage: „Es hätte vielleicht etwas schneller gehen können, aber wir wollen nicht nach hinten gucken, wir wollen nach vorne gucken, wir wollen dieses erste Gerätehaus in Angriff nehmen, wir wollen die anderen drei Bauprojekte auch in Angriff nehmen.“ Er hoffe, dass alles reibungslos klappt, die Baustelle unfallfrei zu Ende gehe, was er auch allen anderen Baustellen wünsche: „Damit die Feuerwehr für Plettenberg, für die Plettenberger Bürgerschaft gut aufgestellt ist und die Rahmenbedingungen bekommt, die eine ehrenamtliche Feuerwehr auch braucht.“

wave.inc

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