„Aus“ für Dialyse in Letmathe bleibt

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Der 1. Stellvertretende Landrat Ralf Schwarzkopf (Mitte) vertrat den erkrankten Landrat Marco Voge. Links Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper, rechts Guido Thal, Fachbereichsleiter „Zentrale Dienste“. Foto: Hendrik Klein

Nur drei Gegenstimmen im Kreisausschuss

Von Hendrik Klein

Es bleibt dabei: Die Märkische Dialysezentren GmbH schließt ihren Standort am ehemaligen Letmather Marienhospital zum 30. Juni. Das beschlossen die Mitglieder des Kreisausschusses in ihrer jüngsten Sitzung im Kreishaus II in Lüdenscheid. Dagegen votierten nur die drei Iserlohner Ausschussmitglieder Manuel Huff (Die Linke), Ralf Langner (SPD) und Klaus Laatsch (AfD). Der Vorschlag der Kreisverwaltung fand damit im zweiten Anlauf eine deutliche Mehrheit, nachdem sich CDU und SPD beim ersten Mal noch dahingehend durchgesetzt hatten, dass Aufsichtsrat und Geschäftsführung noch einmal nach einer für die betroffenen Dialyse-Patienten tragbaren Lösung suchen sollten. Das ist zwischenzeitlich geschehen, eine andere Lösung als die Schließung des Standortes wurde nicht gefunden.

„DaVita“ übernimmt alle Patienten

Dass die Christ- und Sozialdemokraten dem „Dialyse-Aus“ jetzt zustimmen konnten, ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass CDU-Fraktionsvorsitzender Karsten Meininghaus eine für die Patienten positive Information mit in den Sitzungssaal gebracht hatte. Das Hamburger Unternehmen „DaVita“, das seit Februar 2024 ein Nieren- und Dialysezentrum am Reiterweg in Iserlohn betreibt, habe auf Anfrage erklärt, alle Patientinnen und Patienten der Letmather Dialyse problemlos übernehmen zu können. Alle bisher in Letmathe behandelten Patienten bekämen einen Platz. Dafür will das Unternehmen sogar von einem Zweischicht- auf einen Dreischichtbetrieb umstellen.

Alle Mitarbeitenden werden weiterbeschäftigt

Diskussionsstoff gab es dennoch. Axel Hoffmann (FDP) zeigte sich verwundert darüber, dass jetzt zum zweiten Mal abgestimmt werden musste. „Die Mitglieder im Aufsichtsrat hatten doch nach bestem Wissen und Gewissen entschieden. Der Beschluss war im Übrigen einstimmig. Da haben auch die AR-Mitglieder von CDU und SPD mitgestimmt. Es war doch klar, dass sie bei einer erneuten Prüfung zu keinem anderen Ergebnis kommen würden.“ Wolfgang Rothstein (SPD) stellte klar: „Die Versorgungssicherheit für jeden Patienten ist gewährleistet. Dennoch: Wer bei seinem Arzt bleiben will, kann auch mit nach Lüdenscheid. Darüber hinaus hat es ein Weiterbeschäftigungs-Angebot für alle Beschäftigten gegeben.“

Klinik-Geschäftsführer soll Strategie vorlegen

CDU-Fraktionschef Karsten Meininghaus beklagte den „Schandfleck“ des seit sechs Jahren leerstehenden Marienhospitals und forderte die Mitwirkung der Klinik-Geschäftsleitung ein. „Wir haben jetzt eine Iserlohner Lösung. Bis zum Sommer müssen wir bei der Nachnutzung des Areals vorankommen.“ Manuel Huff (Die Linke) blieb bei seinem „Nein“ zur Schließung der Dialyse: „Die Kliniken sollten sich auch weiter im Nordkreis engagieren.“ Einen Vorschlag machte Kirsten Jütte (CDU): „Klinik-Geschäftsführer Dr. Thorsten Kehe soll uns mal eine Strategie vorstellen, wie die Akzeptanz der Märkischen Kliniken im Märkischen Kreis gesteigert werden und wie man neue Patienten gewinnt.“

wave.inc

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