
Nachhaltigkeits-AG im SOS-Kinderdorf Sauerland verfolgt idealistische Ziele
(EB). Sie arbeiten in verschiedenen Bereichen, sind unterschiedlich alt, engagiert für den Umweltschutz und haben eines gemeinsam: Alle Mitarbeitenden des SOS-Kinderdorfes Sauerland, die in die Nachhaltigkeits-AG eingetreten sind, sind diesen Schritt mit idealistischer Überzeugung gegangen und wollen mit ihrer Arbeit Kinder, Jugendliche und Kolleg*innen zu einem bewussteren Umgang mit der Natur und Umwelt bewegen.
Fünf Nistkästen gebaut
Einen weiteren kleinen Schritt auf dem Weg dorthin haben sie in diesen Tagen getan: Mit Unterstützung durch den Stadtentwässerungsbetrieb Lüdenscheid Herscheid AöR (SELH AöR) konnte der Bau von fünf massiven Nistkästen im Kinderdorf am Dickenberg finanziert werden. Drei dieser Kästen, die von den Kindern in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Lüdenscheider Hegerings gebaut worden sind, finden ihren Platz im SOS-Kinderdorf Sauerland, zwei werden am Hochwasserrückhaltebecken des SELH AöR an der Mozartstraße Lüdenscheid platziert.
Vergangenes Jahr Insektenhotels erstellt
Im vergangenen Jahr hatte sich die Nachhaltigkeits-AG im SOS-Kinderdorf Sauerland gegründet und schon nach kurzer Zeit standen der Bau von ersten Insektenhotels und ein Besuch mit Kindern bei einem Imker in Lüdenscheid auf der Agenda. Etwa zeitgleich rief die AG eine WhatsApp-Gruppe ins Leben, die sich gegen Lebensmittelverschwendung organisierte. Wenn schnell verderbliches Essen früher auch mal im Müll landete, konnte es nun am gleichen Tag in einem anderen Haus noch verwertet werden. Da lag der nächste Schritt, nämlich eine Möbel-Tausch-Börse unter den Häusern des Kinderdorfes einzurichten, recht nah. Und somit bekommt nun beispielsweise der zu klein gewordene Jugendschreibtisch natürlich eine zweite Chance im Haus nebenan.
Nachhaltiges Verhalten vorleben
Ein zentraler Aspekt gewann bei allen geplanten Projekten der AG an Bedeutung. Nämlich den Kindern zu vermitteln, wie wichtig der richtige Umgang mit natürlichen Ressourcen ist, ihnen praktische Anleitung zu nachhaltigem Verhalten im Alltag vorzuleben und ein Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt zu schulen.
Kooperation mit Hofmolkerei
Auch mit dazu beigetragen hat im SOS-Kinderdorf Sauerland die „Muh-to-go“-Kooperation mit der Hofmolkerei Piepenstock aus Schalksmühle, die seit einiger Zeit natürliche Molkereiprodukte ins Dorf liefert. Hier können die Jungen und Mädchen den Unterschied zu industriell gefertigten Produkten nicht nur schmecken, sondern auch nachvollziehen, woher Käse und Milch überhaupt ursprünglich kommen. Grundsätzlich steht der bewusstere Umgang mit Lebensmitteln durch die AG im Blickpunkt. Anregungen, den Fleischkonsum im Dorf zu verringern und vegetarische Tage einzuführen, werden in den Wohngruppen gerne aufgenommen.
„Müll sammeln im Dorf“
Auch bereits vorhandene Aktionen bindet die Nachhaltigkeits-AG ein und belebt sie neu. Mit Regelmäßigkeit und frischer Motivation kann das Projekt „Müll sammeln im Dorf“ bereits beachtliche Erfolge verbuchen. Kleiner Anreiz für die Kinder: Wer besonders viel sammelt, kann sich am Dorf-Kiosk ein kleines Geschenk abholen.
Aktuell acht Mitglieder
Aktuell hat die Nachhaltigkeits-AG im SOS-Kinderdorf Sauerland acht Mitglieder. Steffi Miketa, Juliane Pritzl, Tanja Ebernickel, Benjamin Breuninger, Alexander Trenkler-Stroot, Philipp Blum, Karolina Kuhn und Adelina Bogujevici planen und realisieren die gemeinsamen Aktionen für das Dorf und die Kinder. Und sie tun das „nebenbei“, denn natürlich steht die pädagogische Arbeit im Dorf an erster Stelle, auch wenn es beim dem Thema Überschneidungen gibt. Das persönliche Engagement für die Nachhaltigkeits-AG kommt daher, weil es mehr als nur eine fixe Idee ist und Jeder und Jede mit dem Herz dabei ist.
Neue Projekte geplant
Neuen Projekten, wie beispielsweise der Idee, Bäume zu pflanzen oder den Kindern in Kooperation mit regionalen Jägern mehr über die heimischen Waldtiere zu vermitteln, steht die Arbeitsgemeinschaft offen gegenüber. Durch Kooperationspartner kann vieles ermöglich werden und neue Impulse bekommt die Gruppe, seit sie auch ein Teil des Vereins „Nachhaltig Leben in Lüdenscheid e.V.“ ist. Neuen Mitgliedern und ebenso neuen Ideen stehen alle offen gegenüber, nicht zuletzt um mit allen Aktionen „…die Welt ein klein wenig besser zu gestalten“, so Steffi Miketa.