
IHK Siegen befürchtet gravierende Folgen für die Wirtschaft
(EB). „Die angekündigten Zölle sind ein schwerer Schlag für die heimische Wirtschaft. Diese Zollpolitik kostet die Unternehmen Umsatz, gefährdet Arbeitsplätze und vernichtet Wohlstand“, bewertet Dr. Thilo Pahl, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, die Verschärfung der US-amerikanischen Handelspolitik.
„Unfaire Handelspraktiken“?
Am Mittwoch kündigte Donald Trump neue Zölle an, die weitreichende Folgen für die globale Wirtschaft haben werden. Konkret plant Trump, einen generellen Zollsatz von 10 % auf alle in die USA importierten Waren zu erheben. Für die EU soll ein Zollsatz von 20 % gelten. Für Autos und Autoteile soll der Satz 25 % betragen. Weitere, individuell berechnete Zollerhöhungen für einzelne Länder sollen folgen. Diese Maßnahmen würden bestehen bleiben, bis „unfaire Handelspraktiken“ aus Sicht der USA ausgeräumt seien.
Vertrauen in die USA ist erschüttert
„Unsere Unternehmen stehen vor enormen Herausforderungen. Diese Ankündigungen erschüttern das Vertrauen in den Wirtschafts- und Handelspartner USA. Viele Unternehmer haben in den vergangenen Jahren ihre Wirtschaftsbeziehungen zu den USA weiter ausgebaut und werden nun vor den Kopf gestoßen.“ Südwestfalen als stärkste Industrieregion in NRW sei besonders betroffen. Bezogen auf die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe bedeute die US-Zollpolitik, dass Industrieumsätze in Höhe von rund 500 Mio. Euro auf dem Spiel stehen.
Eskalation verhindern
„Besonnenheit ist nun das Gebot der Stunde. Die EU muss geschlossen auftreten und sich als souveräner Handelspartner positionieren. Es ist unerlässlich, mit den USA im Dialog zu bleiben, um tragfähige Lösungen zu finden.“ Vorrangiges Ziel muss sein, eine Eskalation zu verhindern und offene Märkte zu sichern. Bei einer Zollspirale nehmen langfristig alle Seiten Schaden. „Die aktuelle US-Zollpolitik erzeugt massive Unsicherheit bei allen Marktakteuren. Diese Folgen werden auch die USA treffen.“