Geplante Schließung des Grohe-Logistikzentrums in Hemer ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten

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SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk und der 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Fabian Ferber, trafen sich jetzt mit Vertreterinnen und Vertretern des Grohe-Betriebsrats. Foto: Büro Lugk

(EB). SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk zeigt sich tief besorgt über die angekündigte Schließung des Grohe-Logistikzentrums in Hemer bis zum ersten Quartal 2027. Mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 25 mit Schwerbehinderung, bangen um ihre berufliche Zukunft. Lugk hat umgehend nach einer ersten Berichterstattung Kontakt zu Betriebsrat und IG Metall aufgenommen, um sich zügig über die Situation austauschen zu können. Jetzt kam es so zu einem ersten Austausch zwischen Betriebsrat, IG Metall und Bettina Lugk. „Die Entscheidung von Grohe bzw. Lixil ist ein Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten, die über Jahre hinweg durch Mehrarbeit und Lohnverzicht zum Unternehmenserfolg beigetragen haben“, erklärt Bettina Lugk. „Dass nun trotz guter Geschäftszahlen und einer bestehenden Beschäftigungsgarantie bis 2028 die Schließung beschlossen wurde, ist nicht nachvollziehbar.“

Seit 2018 eine eigenständige Gesellschaft

Im Jahr 2018 wurde die Grohe-Logistik (GLSG) in eine eigenständige Gesellschaft überführt. Die Beschäftigten leisteten erhebliche Zugeständnisse, darunter wöchentliche Mehrarbeit und Verzicht auf tarifliche Leistungen, was dem Unternehmen Einsparungen in Millionenhöhe brachte. Im Gegenzug wurde eine Beschäftigungsgarantie bis 2028 zugesichert. Die jetzige Entscheidung untergräbt massiv das Vertrauen der Beschäftigten in die Geschäftsführung. „Die Vorgehensweise von Grohe widerspricht nicht nur den getroffenen Vereinbarungen, sondern auch dem eigenen Verhaltenskodex des Mutterkonzerns Lixil“, betonen die freigestellten Betriebsräte Katja Prokop und Rainer Stuwe.

Verhaltenskodex

Der auf der Unternehmenswebsite veröffentlichte Verhaltenskodex von Lixil enthält klare Grundsätze für den respektvollen Umgang innerhalb des Unternehmens. So heißt es im Abschnitt 3 mit dem Titel „Respect in our workplace“: “We encourage open and honest communication that demonstrates respect toward others, rooted in the understanding that a diverse and inclusive workplace enables more creativity and collaboration, leading eventually to an environment of greater trust and success.” „Davon spüren die Beschäftigten am Standort Hemer derzeit leider nichts“, so Bettina Lugk. „Weder wurde offen kommuniziert noch mit dem nötigen Respekt gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehandelt, insbesondere nicht gegenüber jenen, die seit Jahren mit Loyalität und Einsatz das Unternehmen getragen haben.“

Schließung überdenken

Lugk und Fabian Ferber, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Märkischer Kreis, fordern die Unternehmensführung nachdrücklich auf, sich an ihre eigenen Standards zu halten und ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Sie appellieren eindringlich daran, die Entscheidung zur Schließung zu überdenken und gemeinsam mit dem Betriebsrat und der IG Metall nach tragfähigen Lösungen für die Zukunft zu suchen. „Die Menschen in Hemer haben ein Recht auf faire Behandlung und transparente Entscheidungsprozesse. Wir stehen fest an der Seite der Beschäftigten und werden uns weiterhin mit Nachdruck für ihre Interessen einsetzen“, so Lugk und Ferber.

wave.inc

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