Zwei Jahre Internationale Pflegeschule

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Landrat Andreas Müller vom Kreis Siegen-Wittgenstein bei den Teilnehmenden der Internationalen Pflegeschule. Foto. Kreis Siegen-Wittgenstein

Landrat Andreas Müller: „Bekämpfen aktiv den Pflegenotstand!“

(KSW). Eine starke Antwort auf eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen: Zwei Jahre nach dem Start der Internationalen Pflegeschule zieht der Kreis Siegen-Wittgenstein eine positive Zwischenbilanz. Mit inzwischen über 100 jungen Menschen aus elf verschiedenen Nationen ist das landesweit einzigartige Ausbildungsmodell ein Leuchtturmprojekt für moderne Pflegebildung und ein starkes Mittel gegen den Fachkräftemangel in der Pflege. Landrat Andreas Müller zeigt sich beeindruckt vom Erfolg des Projekts: „Mit der Internationalen Pflegeschule zeigen wir, wie Ausbildung und Integration Hand in Hand funktionieren können. Dieses Modellprojekt hat das Potenzial, bundesweit Maßstäbe zu setzen. Wir bekämpfen damit aktiv den Pflegenotstand und schaffen gleichzeitig eine gute Zukunftsperspektive für junge Menschen aus aller Welt – das ist echte Win-Win-Arbeit!“

Aktuell 100 Auszubildende aus vielen Ländern

Seit dem Start im April 2023 wurden am Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen (BiGS) drei Kurse mit insgesamt 75 Auszubildenden aus Vietnam und zehn weiteren Nationen ins Leben gerufen, in denen junge Menschen schlechte Zukunftschancen haben. Der vierte Kurs hat am 1. April mit 27 weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern begonnen – unter anderem aus Tunesien, Indien, der Mongolei, der Ukraine und Kamerun. Aktuell werden also insgesamt über 100 junge Menschen aus Ländern rund um den Globus in der Internationalen Pflegeschule ausgebildet. Im März 2027, wenn der erste Kurs Examen feiert, werden es mehr als 180 Auszubildende sein. Die Absolventen werden anschließend dem regionalen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

Praxis an Siegener Kliniken

Das Erfolgsrezept ist zum einen auf die enge Zusammenarbeit mit Partnerländern wie Vietnam, Indien und Tunesien und die gelungene Verzahnung von schulischer und praktischer Ausbildung, Sprachförderung und sozialpädagogischer Begleitung zurückzuführen. Zum anderen trägt das starke Netzwerk aus Trägerkliniken, Bildungseinrichtungen, Behörden und der Volkshochschule des Kreises – etwa im Rahmen der BAMF-geförderten Sprachkurse – zum Erfolg bei. Den praktischen Teil der Ausbildung absolvieren die angehenden Pflegekräfte an der DRK-Kinderklinik, dem Klinikum Siegen, dem St. Marien-Krankenhaus Siegen sowie der Marienpflege und dem Kursana Domizil Siegen.

Keine Ausbildungsabbrüche

Erfreulich außerdem: Stand März verzeichnet die Internationale Pflegeschule keine Ausbildungsabbrüche. Der Erfolg spricht sich herum: Über 700 Bewerbungen aus der ganzen Welt liegen inzwischen vor. Für den Landrat ist klar: „Wir stehen noch am Anfang eines Weges, der für viele Regionen in Deutschland ein Vorbild sein kann. Unsere Erfahrungen zeigen: Mit Mut, Vernetzung und gezielter Förderung lässt sich viel bewegen – nicht nur in der Pflege, sondern auch in der Integrationsarbeit.“

wave.inc

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